Lavendel-Vielfalt aus dem Netz

Im Frühling den Duft des Sommers pflanzen

win­ter­berg-total­lo­kal: Kei­ne ande­re Pflan­ze ver­brei­tet in den Som­mer­mo­na­ten ein sol­ches medi­ter­ra­nes Flair wie der Ech­te Laven­del (Lavan­du­la angusti­fo­lia). Ursprüng­lich in den Ber­gen rund um das Mit­tel­meer behei­ma­tet, ist der duf­ten­de Halb­st­rauch heu­te aus unse­ren Gär­ten nicht mehr weg­zu­den­ken. Aber längst sind es nicht mehr nur die klas­sisch dun­kel­vio­let­ten Blü­ten­äh­ren, die man dort sieht. Mitt­ler­wei­le gibt es Laven­del auch in Weiß, Zart­ro­sa oder in ganz unter­schied­li­chen Blauschat­tie­run­gen. Zu ver­dan­ken haben wir die­se Viel­falt u.a. den eng­li­schen Züch­tern Dawn und Simon Charles­worth. In ihrer Gärt­ne­rei in der Graf­schaft Kent, der Down­der­ry-Nur­sery, sam­melt, selek­tiert und kul­ti­viert das Ehe­paar seit Jahr­zehn­ten hun­der­te ver­schie­de­ne Laven­del­ar­ten und ‑sor­ten, die sich nicht nur in der Blü­ten­far­be unter­schei­den: Neben Laven­del­zwer­gen, die nur etwa 25 Zen­ti­me­ter groß wer­den, gibt es ech­te Rie­sen, die eine Höhe von 150 Zen­ti­me­tern errei­chen kön­nen. Wäh­rend die einen sich eher kis­sen­bil­dend aus­brei­ten, ent­wi­ckeln die ande­ren sich zu statt­li­chen Büschen. Auch beim grau-grü­nen Laub las­sen sich in Far­be und Form Unter­schie­de ent­de­cken und beschäf­tigt man sich ganz genau mit den Pflan­zen, wird man sogar erken­nen, dass es mehr als nur einen Laven­del­duft gibt. Je nach Sor­te blü­hen die Schön­hei­ten von Juni bis August und teil­wei­se sogar noch dar­über hin­aus. Wer sich in die­sem Som­mer im eige­nen Gar­ten an ihnen erfreu­en möch­te, pflanzt idea­ler­wei­se bereits im Frühling.

Um die bes­ten und schöns­ten Laven­dels­or­ten der Down­der­ry-Nur­sery zu erhal­ten, muss man übri­gens nicht unbe­dingt nach Groß­bri­tan­ni­en rei­sen. Das ist im Moment ja sowie­so etwas schwie­rig. Seit Jah­ren arbei­tet die Gärt­ne­rei Helix mit Stand­or­ten in Baden-Würt­tem­berg und Sach­sen eng mit Dawn und Simon Charles­worth zusam­men. Aus Kent bezie­hen sie aus­ge­wähl­te Mut­ter­pflan­zen, ver­meh­ren sie hier in Deutsch­land vege­ta­tiv und zie­hen sie groß. Das Sor­ti­ment wird unter dem Namen „Eng­li­scher Laven­del“ u.a. direkt über den Web­shop der Gärt­ne­rei ver­trie­ben: www​.helix​-pflan​zen​.de. Gelie­fert wird zwi­schen Mit­te März und Mit­te April. Wer sich sei­ne Lieb­lings­sor­te sichern will, kann aber auch schon vor­her bestellen.

Idea­le Standortbedingungen

Laven­del ist ein recht pfle­ge­leich­tes Gewächs. Für den opti­ma­len Wuchs stellt er aller­dings zwei Bedin­gun­gen: Einen geeig­ne­ten Stand­ort und die rich­ti­ge Boden­be­schaf­fen­heit. „Der medi­ter­ra­ne Halb­st­rauch ver­trägt gro­ße Hit­ze und fühlt sich an sehr son­ni­gen und vor­zugs­wei­se wind­ge­schütz­ten Plät­zen wohl. Setzt man ihn in einen eher schat­ti­gen Bereich, wird man wenig Freu­de an ihm haben, weil sich dort kaum Blü­ten bil­den“, erklärt Hans Mül­ler, Inha­ber von Helix. „Gie­ßen muss man Laven­del nur in der ers­ten Zeit nach der Pflan­zung – bis sich sei­ne Wur­zeln etwas aus­ge­brei­tet haben. Danach mag der Halb­st­rauch es vor allem tro­cken; Stau­näs­se ist über­haupt nichts für ihn. Sehr leh­mi­ges und schwe­res Erd­reich soll­te daher mög­lichst mit dem Ein­ar­bei­ten von Sand oder Kies etwas locke­rer und durch­läs­si­ger gemacht wer­den. Bei Hang­la­ge fühlt sich Laven­del eigent­lich immer wohl, denn hier läuft Regen­was­ser stets schnell und pro­blem­los ab. Da er nähr­stoff­ar­me, alka­li­sche Böden bevor­zugt, ist Dün­ger bei Laven­del nicht rat­sam. Für ein gesun­de Ent­wick­lung soll­te man ihm eher ein- bis zwei­mal im Jahr etwas Gar­ten­kalk gönnen.“

Ein beson­de­rer Hin­gu­cker in jedem Gar­ten ist es, wenn der Laven­del in klei­nen Grup­pen gepflanzt wird. Dabei kann man sich ent­we­der auf eine Sor­te beschrän­ken oder ver­schie­den­far­big blü­hen­de Sor­ten mit­ein­an­der kom­bi­nie­ren. Schnei­det man die Pflan­zen nach jeder Blü­te beherzt um etwa ein Drit­tel zurück, hat man vie­le Jah­re lang Freu­de an ihnen. Anders als Schopfla­ven­del, den man an den auf­fäl­li­gen, far­bi­gen Hoch­blät­tern am Ende der Blü­ten­äh­ren erkennt, ist Eng­li­scher Laven­del in unse­ren Brei­ten­gra­den näm­lich abso­lut winterhart.

Wer kei­nen Gar­ten hat, muss auf som­mer­li­chen Laven­del­duft übri­gens nicht ver­zich­ten. Auch in Kübeln und Töp­fen auf Bal­kon und Ter­ras­se ent­wi­ckeln sich die Pflan­zen in der Regel gut, wenn man sie in nähr­stoff­ar­me Kräu­ter­er­de setzt. Hier bie­ten sich vor allem die klein­wüch­si­gen Exem­pla­re an. Die Sor­te ‘Coco­nut Ice‘, die sich sowohl mit rosa­far­be­nen als auch wei­ßen Blü­ten schmückt, und die rein­wei­ße ‘Artic Snow‘ bei­spiels­wei­se wer­den bei­de nur etwa 30 bis 40 Zen­ti­me­ter hoch.

Die­se und vie­le wei­te­re Sor­ten des Eng­li­schen Laven­del sowie inter­es­san­te Pflanz- und Pfle­ge­infor­ma­tio­nen gibt es auf www​.helix​-pflan​zen​.de.

Bild: Um die bes­ten und schöns­ten Laven­del der Down­der­ry-Nur­sery zu erhal­ten, muss man nicht unbe­dingt nach Groß­bri­tan­ni­en rei­sen. Die deut­sche Gärt­ne­rei Helix arbei­tet eng mit Dawn und Simon Charles­worth zusam­men und bie­tet vie­le Sor­ten in ihrem Web­shop an.

Foto­credits: Helix

Quel­le: Helix