JOSEFS-Brauerei, Europas erste Inklusionsbrauerei bleibt bestehen

Neuer Standort in Bad Lippspringe ab Sommer 2021, bis dahin wird weiterhin am Josefsheim-Standort in Bigge produziert und abgefüllt.

win­ter­berg-total­lo­kal: Big­ge. “Der Ver­trag ist geschlos­sen,” sag­te Ralf Eckel der die­sen Mon­tag bei ers­ten JOSEFS-Neu­ab­fül­lung im Sau­er­land mit dabei war. Eine neue Besitz­ge­sell­schaft, ver­tre­ten durch ihn selbst, Gui­do Hent­ze, Andre­as Sprei­er, Patric Dan­zer und Mar­kus Klei­nehe­is­mann über­nimmt die JOSEFS-Braue­rei in Gän­ze und wird plan­mä­ßig ab Mit­te nächs­ten Jah­res den Brau­be­trieb am neu­en Stand­ort in Bad Lipp­sprin­ge weiterführen.

Allen bis­he­ri­gen Mit­ar­bei­tern der JOSEFS-Betrei­ber­fir­ma duplio wur­de ein Über­nah­me­an­ge­bot aus­ge­spro­chen und das neue und alte Ver­triebs­team arbei­tet seit Wochen mit Hoch­druck dar­an, erfolg­rei­che Ver­triebs­we­ge für die Zukunft zu ebnen.  „Wir wer­den am neu­en Stand­ort in Bad Lipp­sprin­ge erheb­lich inves­tie­ren und dabei den Inklu­si­ons­be­trieb zu 100% auf­recht­erhal­ten. JOSEFS-Bier ist ein star­kes Pro­dukt und die Geschmacks­qua­li­tät wird auch zukünf­tig bei Bier­ex­per­ten Markt­prä­senz hal­ten,“ ist Eckel sicher.

Ger­hard Freund, Geschäfts­füh­rer der Josefs­heim gGmbh ist stolz, dass nach 20 Jah­ren JOSEFS-Braue­rei das Inklu­si­ons­bier nicht vom Markt ver­schwin­det, son­dern mit viel Lie­be und Sach­ver­stand auch zukünf­tig ange­bo­ten wird. Aus­schlag­ge­bend für das Josefs­heim Big­ge, die­sen Bie­tern den Zuschlag zu geben, so Freund, war, dass der Inklu­si­ons­ge­dan­ke der Braue­rei wei­ter­ge­führt wird.  “Für die JOSEFS-Braue­rei ist es ein Glücks­fall, dass regio­na­le Per­sön­lich­kei­ten dafür gewon­nen wer­den konn­ten, ein hoch­wer­ti­ges, regio­na­les Lebens­mit­tel­pro­dukt auch künf­tig auf einem schwie­ri­gen Markt zu hal­ten. Wir hof­fen, dass in die­ser Kon­struk­ti­on das JOSEFS-Bier­hand­werk vie­le erfolg­rei­che Jah­re haben wird.“

Die ange­kün­dig­te Neu­auf­stel­lung der JOSEFS-Braue­rei wur­de zwar schon län­ger ange­dacht, aber durch den ers­ten Coro­na-Lock­down im Früh­jahr sowie die vor­über­ge­hen­de Schlie­ßung nah­men die Ver­hand­lun­gen Fahrt auf. Es habe auch poten­zi­el­le Käu­fer gege­ben, die nur an der Mar­ke inter­es­siert gewe­sen sei­en, „Ande­re waren nur auf das Bier aus“, oder an der Brau- und Abfüll­an­la­ge. Bei­des Optio­nen, die für Freund nicht in Fra­ge kamen. So schwer es viel, ers­te Ver­kaufs­ge­sprä­che zu füh­ren: als die Ver­hand­lun­gen mit Ralf Eckel immer kon­kre­ter wur­den, war er sich sicher, dass durch die gewähl­te Betriebs­ver­la­ge­rung die best­mög­li­che Lösung gefun­den wur­de, so Freund im Gespräch.

„Es ist unse­re gesamt­un­ter­neh­me­ri­sche Pflicht, alle Betriebs­zwei­ge fort­wäh­rend auf deren Sinn und Wirt­schaft­lich­keit hin zu prü­fen. Men­schen mit Behin­de­run­gen haben vom ers­ten Tag an JOSEFS-Bier mit pro­du­ziert. Als Dienst­leis­ter für Men­schen mit Unter­stüt­zungs­be­darf ist es unse­re selbst­er­klär­te Pflicht, unse­re Wer­te und Zie­le beim jetzt gewähl­ten Neu­an­fang mit ein­flie­ßen zu las­sen,“ so Freund.

Nun besteht genü­gend Zeit, bis zum Umzug der Braue­rei nach Bad Lipp­sprin­ge ers­te Ideen zur wei­te­ren Teil­ha­be für Men­schen mit Behin­de­run­gen für das ehe­ma­li­ge JOSEFS-Gebäu­de auf dem Josefs­heim-Cam­pus zu kon­kre­ti­sie­ren. In Bad Lipp­sprin­ge ste­hen Eckel und Part­ner nicht nur kurz vor dem ers­ten Spa­ten­stich des Braue­rei-Neu­baus, son­dern pla­nen bereits wei­ter. „In Bad Lipp­sprin­ge könn­te uns für das Braue­rei­hand­werk staat­lich aner­kann­tes Heil­was­ser zur Ver­fü­gung ste­hen. Wir füh­ren bereits mit den kom­mu­na­len Behör­den Gesprä­che zur Nut­zung und sind sicher, dass JOSEFS-Bier expan­die­ren und so wei­ter­hin ein fes­ter Bestand­teil der hei­mi­schen Bier­tra­di­ti­on sein wird“, ist sich Eckel sicher.

Quel­le: Josefs­heim gGmbH