Kampf gegen Fluchtursachen

Winterberg-Totallokal : Peter Liese fordert Stabsstelle bei der Europäischen Kommission und beim Bundeskanzleramt 

Flucht­ur­sa­chen­be­kämp­fung darf nicht nur in Sonn­tags­re­den vor­kom­men, son­dern muss sys­te­ma­ti­scher Teil der Poli­tik im Kampf gegen Flucht­ur­sa­chen über Jah­re hin­weg wer­den / Beden­ken der süd­west­fä­li­schen Lokal­po­li­ti­ker ernst nehmen

win­ter­berg-total­lo­kal : Süd­west­fa­len. Anläss­lich der wei­ter­hin rie­si­gen Flücht­lings­strö­me in Euro­pa for­dert der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten und CDU-Bun­des­vor­stands­mit­glied Dr. Peter Lie­se gemein­sam mit sei­nem Abge­ord­ne­ten­kol­le­gen Elmar Brok die Ein­rich­tung einer soge­nann­ten Stabs­stel­le Flucht­ur­sa­chen inner­halb der Bun­des­re­gie­rung und der EU-Kom­mis­si­on, die sich kom­pe­tent und mit Auto­ri­tät um die Bekämp­fung der Flucht­ur­sa­chen küm­mern soll. Ent­spre­chen­de Vor­schlä­ge sei­en an die Bun­des­kanz­le­rin und den EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­ten über­mit­telt wor­den. Bei­de Poli­ti­ker sind der Über­zeu­gung, dass die Flucht­ur­sa­chen­be­kämp­fung noch stär­ker in den poli­ti­schen Fokus rücken müsse.

Nach dem Wil­len der bei­den CDU-Poli­ti­ker soll die neu ein­zu­rich­ten­de Stabs­stel­le alle Berei­che der Poli­tik, zum Bei­spiel Außen‑, Sicherheits‑, Entwicklungs‑, Han­dels- und Wirt­schafts­po­li­tik unter Ein­be­zie­hung der Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, regel­mä­ßig dar­auf über­prü­fen, ob sie hel­fen, Flücht­lings­be­we­gun­gen in Zukunft zu ver­mei­den und den Men­schen in ihren Her­kunfts­län­dern eine Per­spek­ti­ve zu geben.

„Die Flücht­lings­kri­se beschäf­tigt die Men­schen in Deutsch­land und Euro­pa jeden Tag inten­si­ver und stellt die Ver­ant­wort­li­chen vor Ort vor nahe­zu unlös­ba­re Her­aus­for­de­run­gen. Jeder Mensch mit ein klein wenig Herz muss das Leid der Flücht­lin­ge aner­ken­nen und kann nicht wol­len, dass sie im Mit­tel­meer ertrin­ken oder auf der Bal­kan­rou­te erfrie­ren. Auf der ande­ren Sei­te muss jeder erken­nen, dass wir nicht alle Men­schen, die zur­zeit welt­weit auf der Flucht sind, in Deutsch­land oder Euro­pa auf­neh­men kön­nen. Die Beden­ken der Lokal­po­li­ti­ker in Süd­west­fa­len neh­me ich sehr ernst, Des­halb muss die Bekämp­fung der Flucht­ur­sa­chen viel inten­si­ver ange­gan­gen wer­den. Wir müs­sen ver­stärkt dafür Sor­ge tra­gen, den Men­schen in den Flücht­lings­la­gern eine Lebens­per­spek­ti­ve zu geben, damit sie mög­lichst nah an der Hei­mat blei­ben kön­nen, bis sie schließ­lich dahin zurück­keh­ren kön­ne“, so Liese.

Nach den Vor­stel­lun­gen von Lie­se und Brok ist daher zu prü­fen, ob die Stabs­stel­le mit weit­ge­hen­den Voll­mach­ten, wie etwa mit einem Veto­recht aus­ge­stat­te­te wer­den soll. Auf jeden Fall soll sie sys­te­ma­tisch Ände­rungs­vor­schlä­ge zu rele­van­ten The­men ein­brin­gen kön­nen. Gemein­sam mit dem Aus­wär­ti­gen Dienst soll­te die Stab­stel­le als Früh­warn­sys­tem für zukünf­ti­ge Flucht­be­we­gun­gen die­nen. „Das The­ma Flucht­ur­sa­chen­be­kämp­fung fin­det sich in allen Papie­ren und Reden von Poli­ti­kern aber es ist wich­tig, dass es sys­te­ma­tisch Teil der Poli­tik in Deutsch­land und Euro­pa wird“, so Lie­se abschließend.

Foto : Peter Lie­se hat­te auch die Gele­gen­heit sich zusam­men mit dem Mesche­der Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber mit drei Flücht­lin­gen aus Eri­trea, dem Irak und Alba­ni­en zu unter­hal­ten – auch über deren teil­wei­se gefähr­li­che Flucht, die in einem Fall über 16 Jah­re andau­er­te und über Sta­tio­nen im Liba­non und Grie­chen­land nach Deutsch­land führ­te. Alle drei Flücht­lin­ge füh­len sich aber gut auf­ge­ho­ben in Meschede.

Print Friendly, PDF & Email