HITTENBÜHNE NIEDERSFELD BEGEISTERT PUBLIKUM MIT LUSTSPIEL

„COLA, CASH UND KAUGUMMI“ VON BERND GOMBOLD…

win­ter­berg-total­lo­kal: Nie­ders­feld. Schon das Büh­nen­bild zeigt, wie­viel Lie­be zum Thea­ter die rund vier­zig Lai­en­dar­stel­ler mit auf die Büh­ne brin­gen: eine Land­schaft mit Berg, Wäl­dern und See, eine klei­ne Gast­wirt­schaft am See mit Tischen, gedeckt mit rot-karier­ten Tisch­de­cken, ein selbst gezim­mer­tes Gar­ten­häus­chen. Vor rund 200 amü­sier­ten Besu­chern fei­er­ten die Lai­en­schau­spie­ler die Pre­miè­re des Lust­spiels Cola, Cash und Kau­gum­mi von Bernd Gombold.

Eine Pos­se über die Geld­sucht eines Bür­ger­meis­ters und sei­nes Stell­ver­tre­ters, die sich zunächst gegen alle Moder­ni­sie­rungs­be­stre­bun­gen eini­ger Ein­woh­ner sper­ren. Dann aber den aus­län­di­schen Inves­to­ren, die den Gel­d­rausch für den Ort ver­spre­chen, mehr Glau­ben schen­ken als den Zukunfts­ideen der hei­mi­schen Jugend. Das The­ma haben die Dar­stel­ler auf die ört­li­chen Gege­ben­hei­ten in Nie­ders­feld zurecht­ge­schnit­ten. Das Publi­kum zeig­te sich begeistert.

Eine jun­ge Wir­tin will die her­un­ter­ge­kom­me­ne Gar­ten­wirt­schaft am See auf­pep­pen und moder­ni­sie­ren. Mit neu­en tren­di­gen Ange­bo­ten wie Spare­ribs, Baked Pota­toes, Gin­gera­le und Cock­tails statt Bock­wurst, Kar­tof­fel­sa­lat und Wind­beu­tel. Und eben­so ambi­tio­nier­te Jun­gens aus dem wenig gelieb­ten Nach­bar­ort wol­len den Tou­ris­mus am See wie­der in Schwung brin­gen: mit einer Wake­boar­d­an­la­ge, einem Strand­bad und einem Gelän­de für Beachvolleyball.

Doch der Bür­ger­meis­ter hält von die­sen Plä­nen der ehr­gei­zi­gen Jugend nichts

Auch die Frau­en­ge­mein­schaft des Ortes hat Plä­ne: sie will in der alten Gar­ten­gast­stät­te ein 

Frau­en­be­geg­nungs­zen­trum ein­rich­ten. Dort sol­len dann Yoga- und Ent­span­nungs­kur­se ange­bo­ten wer­den. Doch der Bür­ger­meis­ter und sein Stell­ver­tre­ter las­sen sich von den finan­zi­ell weit­aus ver­lo­cken­de­ren Ange­bo­ten eines ame­ri­ka­ni­schen Inves­tors der Film­ge­sell­schaft „MGM“ betö­ren, der das Blaue vom Him­mel ver­spricht. Rund um den See und an den Berg­hän­gen sol­le eine Kunst­welt für neue Film­stu­di­os ent­ste­hen, eine Art Dis­ney­world für den Film. Eine Ski­hal­le sol­le an den Hän­gen der Ber­ge auf­ge­stellt wer­den, ein rie­si­ges Strand­bad mit kali­for­mi­schem Sand erbaut und eine Unter­was­ser­tauch­sta­ti­on errich­tet werden.

Die Bür­ger­meis­ter schei­nen für die ver­lo­cken­den Geld­se­gen ein offe­nes und all­zu unkri­ti­sches Ohr zu haben.

Doch wel­che Ent­wick­lun­gen die Geschich­te macht und wel­che Par­tei sich mit ihren Ideen letzt­lich durch­setzt und für das zukünf­ti­ge Wohl der Gemein­de am bes­ten sorgt, das erfah­ren sie in den nächs­ten Spiel­aben­den am 21. und 22. Novem­ber, sams­tags 19.30 Uhr, sonn­tags 18 Uhr.

Die Hit­ten­büh­ne hat sich 1978 gegrün­det, rund vier­zig Men­schen gehö­ren nun­mehr zur Trup­pe, die sich der Schau­spie­le­rei in ihrer Frei­zeit ver­schrie­ben hat. Jedes Jahr brin­gen sie ein neu­es Stück auf die Büh­ne, „vor­her haben wir uns aber gründ­lich vor­be­rei­tet, allein fünf­zig oder sech­zig Dreh­bü­cher gele­sen“, sagt Hel­ga Gei­len, die in die­sem Stück auch mit die Regie geführt hat.

Die Zuschau­er dank­ten es mit gro­ßem Applaus und fröh­li­chem Gelächter.

Text und Foto: Chris­ti­ne Aumüller

Bericht von: win​ter​berg​-total​lo​kal​.de  – Ihr Nach­rich­ten­ma­ga­zin aus Winterberg 

 tounge smile