Appell an Betriebe im Hochsauerlandkreis : Kurzarbeit zur Weiterbildung nutzen

Bislang in ganz NRW nur 8.600 Beschäftigte gefördert

win­ter­berg-total­lo­kal : Damit Kurz­ar­beit kei­ne ver­lo­re­ne Zeit ist : Betrie­be im Hoch­sauer­land­kreis sol­len sich stär­ker als bis­lang um die beruf­li­che Wei­ter­bil­dung ihrer Mit­ar­bei­ter küm­mern. Dazu ruft die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) auf. „Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie kön­nen vie­le Beschäf­tig­te gar nicht oder nur sehr ein­ge­schränkt arbei­ten. Die Fir­men sind gut bera­ten, jetzt die hohen staat­li­chen Zuschüs­se für die Qua­li­fi­zie­rung abzu­ru­fen“, so NGG-Gewerk­schafts­se­kre­tär Lars Wurche.

Die Gewerk­schaft ver­weist auf aktu­el­le Zah­len der Bun­des­agen­tur für Arbeit. Danach wur­den über das 2019 ein­ge­führ­te Qua­li­fi­zie­rungs­chan­cen­ge­setz, das erst­mals hohe Zuschüs­se für die Wei­ter­bil­dung von Beschäf­tig­ten vor­sieht, in ganz Nord­rhein-West­fa­len bis Mit­te des lau­fen­den Jah­res ledig­lich 8.584 Men­schen geför­dert. „Das ist eine ernüch­tern­de Bilanz. Hier müs­sen die Fir­men drin­gend nach­le­gen“, betont Wur­che. Im ers­ten, von der Pan­de­mie gepräg­ten Halb­jahr wur­de laut Arbeits­agen­tur NRW-weit die Wei­ter­bil­dung von 2.250 Beschäf­tig­ten bezu­schusst – das sind 19 Pro­zent weni­ger als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vorjahres.

„Für Hotels, Pen­sio­nen und Gast­stät­ten, die sehr hart von Coro­na getrof­fen wur­den, ist das Gesetz eine gro­ße Chan­ce. Unter Ser­vice­kräf­ten und Hotel­an­ge­stell­ten ist in punc­to Wei­ter­bil­dung viel Luft nach oben. Denn in den letz­ten Boom-Jah­ren war für vie­le Betrie­be dafür kaum Zeit“, unter­streicht Wur­che. Aber auch für Bran­chen wie die Ernäh­rungs­in­dus­trie, in der die Digi­ta­li­sie­rung rasant vor­an­schrei­te und man­cher­orts auch Arbeits­plät­ze bedro­he, sei­en die staat­li­chen Ange­bo­te rele­vant. Fort­bil­dun­gen müss­ten dabei auch unter Pan­de­mie-Bedin­gun­gen orga­ni­siert wer­den – etwa per Online-Semi­nar, so die NGG. Nach Anga­ben der Arbeits­agen­tur beschäf­tigt das Gast­ge­wer­be allein im Hoch­sauer­land­kreis rund 7.100 Men­schen, in der Ernäh­rungs­in­dus­trie arbei­ten 2.000 Beschäftigte.

Mit dem Qua­li­fi­zie­rungs­chan­cen­ge­setz kön­nen Unter­neh­men seit 2019 staat­li­che Zuschüs­se für Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men ihrer Beschäf­tig­ten erhal­ten. In Betrie­ben mit weni­ger als zehn Mit­ar­bei­tern über­nimmt die Arbeits­agen­tur die Kos­ten für die Kur­se kom­plett – eben­so das Gehalt. In Betrie­ben bis 249 Beschäf­tig­ten ist es die Hälf­te der Kos­ten. Die Kur­se müs­sen min­des­tens vier Wochen Voll­zeit-Unter­richt umfas­sen. Wer sich in sei­ner Frei­zeit wei­ter­bil­den will, wird unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen eben­falls geför­dert. Wei­te­re Infos und Ange­bo­te vor Ort gibt es im Netz unter : https://​kurs​net​-fin​den​.arbeits​agen​tur​.de/​k​u​rs/

Quel­le : NGG-Regi­on Südwestfalen

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