Neue Technik soll Stromnetz mit Windenergie stabil halten

 

DBU fördert Projekt von Hochschule Düsseldorf und Rostocker Firma – Neue Software für Windkraftanlagen

 

win­ter­berg-total­lo­kal : Deutsch­land will in den nächs­ten Jah­ren Strom ver­mehrt aus Wind und Son­ne bezie­hen. Das stel­le erhöh­te Anfor­de­run­gen an das Strom­netz, erklärt Dr. Hol­ger Wre­de von der Hoch­schu­le Düs­sel­dorf : “Um die Sta­bi­li­tät des Net­zes zu gewähr­leis­ten, ist es not­wen­dig, dass Kraft­wer­ke auf schwan­ken­den Strom­ver­brauch reagie­ren.” Für Wind­ener­gie und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen sei das der­zeit noch schwie­rig. Das Pro­jekt in Zusam­men­ar­beit mit W2E Wind to Ener­gy (Ros­tock) will durch das Wei­ter­ent­wi­ckeln der Anla­ge im Zusam­men­spiel mit dem soge­nann­ten Umrich­ter neue Lösungs­an­sät­ze bie­ten. Die Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU) för­dert das Pro­jekt fach­lich und finan­zi­ell mit 395.000 Euro.

Auf schwan­ken­den Ver­brauch reagieren

Die Bun­des­re­gie­rung hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2038 alle Kraft­wer­ke abzu­schal­ten, die Strom aus Koh­le pro­du­zie­ren und den Anteil der Erneu­er­ba­ren Ener­gien deut­lich zu stei­gern. Um das Strom­netz sta­bil zu hal­ten, sei es not­wen­dig schnell auf stei­gen­den oder sin­ken­den Ver­brauch zu reagie­ren. “Ver­än­dert sich der Strom­ver­brauch, reagie­ren die Kraft­wer­ke, indem sie so genann­te Regel­en­er­gie zur Ver­fü­gung stel­len, um Netz­span­nung und ‑fre­quenz sta­bil zu hal­ten. Bis die­se Ener­gie bereit­ge­stellt wer­den kann, dau­ert es jedoch einen Moment. Die­se Zeit wird mit der so genann­ten Momen­t­an­re­ser­ve über­brückt. Also der Ener­gie, die in den gro­ßen rotie­ren­den Mas­sen der Dampf­tur­bi­nen und Gene­ra­to­ren gespei­chert ist”, erklärt Dirk Schötz, Lei­ter des DBU-Refe­ra­tes Kli­ma­schutz und Energie.

Das Pro­blem mit den Erneuerbaren

Das Pro­blem mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien sei, dass die­se der­zeit nicht in der Lage sei­en, die­sen Zeit­raum zu über­brü­cken und die nöti­ge Momen­t­an­re­ser­ve bereit­zu­stel­len. “Wind­ener­gie kann zwar Pri­mär­re­gel­en­er­gie lie­fern, jedoch im Gegen­satz zu Koh­le- oder Atom­strom­kraft­wer­ken der­zeit kei­ne Momen­t­an­re­ser­ven”, erklärt Wre­de. Auch die Fähig­kei­ten, ein gestör­tes Teil­netz allein zu ver­sor­gen sowie ein Strom­netz nach einem Aus­fall wie­der auf­zu­bau­en, feh­len den Erneu­er­ba­ren. Um zukünf­tig aber kom­plett auf Koh­le- und Atom­strom­kraft­wer­ke ver­zich­ten zu kön­nen, sei alles notwendig.

Sta­bi­les Netz durch moder­ne Technik

In dem Pro­jekt der Hoch­schu­le Düs­sel­dorf soll das durch das Wei­ter­ent­wi­ckeln der Anla­ge und des Umrich­ters mög­lich gemacht wer­den. Mit Hil­fe einer neu­en Rege­lungs-Soft­ware sol­len Wind­kraft­an­la­gen Momen­t­an­re­ser­ven bereit­stel­len und das Netz nach einem Aus­fall auch ohne Koh­le- und Atom­strom­kraft­wer­ke wie­der auf­bau­en kön­nen. “Das Ver­fah­ren der Hoch­schu­le Düs­sel­dorf kann einen wich­ti­gen Bei­trag zum Umstel­len unse­rer Strom­ver­sor­gung auf Basis Erneu­er­ba­rer Ener­gien leis­ten. Es soll ermög­li­chen, die Ener­gie der dre­hen­den Roto­ren und Gene­ra­to­ren der Wind­kraft­an­la­gen, gege­be­nen­falls unter Zuhil­fe­nah­me zusätz­li­cher Ener­gie­spei­cher, zum Sta­bi­li­sie­ren der Net­ze und für Rege­lungs­auf­ga­ben zu nut­zen”, so Dirk Schötz.

Ori­gi­nal-Con­tent von : Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU), über­mit­telt durch news aktuell

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