Bilder, Gefühle und Erlebnisse auf dem „Camino Francés“

 

3. Pilgerstammtisch : anregend – offen – atmosphärisch schön

win­ter­berg-total­lo­kal : Das Pfarr­heim in Lie­sen bot als ehe­ma­li­ge Kapel­le  eine impo­san­te  Raum­at­mo­sphä­re für die Aus­rich­tung des 3. Pil­ger­stamm­ti­sches im Pas­to­ra­len Raum Mede­bach-Hal­len­berg.  Zu Beginn stimm­ten sich die Teil­neh­mer  in der spi­ri­tu­el­len Begeg­nungs­stät­te  mit einer  Wort-Got­tes-Fei­er zum „Lob­preis des Herrn der Schöp­fung“  auf das The­ma : Pil­gern ein.

14 Tage und 320 km auf dem Jakobs­weg Cami­no Francés

Beim gemüt­li­chen Kaf­fee­trin­ken erzähl­te die Pil­ge­rin Anne­ma­rie Hel­bing mit Bil­dern ihre Erleb­nis­se und Ein­drü­cke vom 320 km-Fuß­pil­gern in 14 Tagen auf  dem Cami­no  Francés .
Mit anspre­chen­den, musi­ka­lisch unter­mal­ten  Fotos und ihren Erzäh­lun­gen nahm sie die Zuhö­rer mit auf den Jakobs­weg. Ihre Anek­do­ten von unvor­her­ge­se­he­nen Gescheh­nis­sen, die sie schon bei der Anrei­se zu bestehen hat­te,  brach­ten die Zuhö­rer zum Lachen aber auch zum Nach­den­ken. Pil­ge­rin Anne­ma­rie beein­druck­te die Anwe­sen­den durch ihren Mut und ihr Gott­ver­trau­en, als sie erklär­te, wie sie mit den Schwie­rig­kei­ten unter­wegs umge­gan­gen ist  und wie sie Pro­ble­me gelöst hat. Trotz Umwe­gen und unwirt­li­chen Wet­ters hat sie und ihre Beglei­te­rin den Weg täg­lich fort­ge­setzt und dabei das Ziel, die Kathe­dra­le in Sant­ia­go de Com­pos­te­la  zu errei­chen, nicht  aus den Augen verloren.
Die Teil­neh­mer inter­es­sier­ten  sich auch für die  Hin­ter­grün­de von  beson­de­ren Sta­tio­nen auf dem Jakobs­weg. Dazu erläu­te­re sie bei­spiels­wei­se im Detail den Sinn des höchst­ge­le­ge­nen Weg­punk­tes auf dem Jakobs­weg :  das Eisen­kreuz (Cruz de Fer­ro), an dem Men­schen oft ihren  Gefüh­len unge­hin­dert Aus­druck verleihen.

Freund­schaf­ten, die bestehen bleiben

Aus ihrer ganz per­sön­li­chen Erfah­rung  in der  Begeg­nung mit ande­ren Pil­gern konn­te Pil­ge­rin Anne­ma­rie berich­ten, dass dar­aus für sie neue Freund­schaf­ten ent­stan­den sind. Das gemein­sa­me Pil­ger­ziel schwei­ße die Men­schen eng zusam­men, so erklär­te sie. Die Pil­ger leg­ten oft kur­ze Weg­stre­cken gemein­sam zurück, danach trenn­ten sich ihre Wege aber wie­der.  „Über­ra­schen­der­wei­se trifft man sich unge­wollt am Ziel in der Kathe­dra­le von Sant­ia­go wie­der.“, berich­te­te sie. „Das bin­det die Men­schen und schafft Freund­schaf­ten und Kon­tak­te, die lan­ge bestehen blei­ben.“ Der Pil­ger­gruß des Cami­nio „Ultreia!“, den man sich auf dem Weg gegen­sei­tig wünscht, gilt dar­über hin­aus für die heim­ge­kehr­ten Pil­ger auch im All­tag. In der Über­set­zung bedeu­tet die­se Ermu­ti­gung : „Auf geht’s ! Wei­ter ! Gott steh uns bei!”.

In offe­nen Gesprä­chen unter­ein­an­der berich­te­ten auch die ande­ren Teil­neh­mer über ihre per­sön­li­chen Erleb­nis­se und Geschich­ten von ihrer Rei­se auf dem  Jakobs­weg. Ihre mit­ge­brach­ten Foto­al­ben bestä­tig­ten in Bil­dern die Ein­drü­cke von Anne­ma­rie. Sie gaben aus ihren Erfah­run­gen den mög­li­chen Nach­ah­mern in der Run­de Tipps und Emp­feh­lun­gen für das Unterwegsein.
In den Gesprä­chen ist allen Per­so­nen deut­lich gewor­den, dass jeder  Fuß-Pil­ger sich um die  Din­ge des täg­li­chen Bedarfs selbst küm­mern muss. Bei  unvor­her­ge­se­he­nen Ereig­nis­sen soll­te er fle­xi­bel han­deln und  not­falls täg­lich neue Ent­schei­dun­gen treffen.

Der Pfarr­ge­mein­de­rat Lie­sen hat­ten die­se Ver­an­stal­tung sehr gast­freund­lich in sei­nem gemüt­li­chen Begeg­nungs­ort auf­ge­nom­men. Die Orga­ni­sa­to­rin Bea­te Cle­ment-Klütsch bedank­te sich bei den Ver­ant­wort­li­chen für die unkom­pli­zier­te  Abwick­lung und die gute Ver­kös­ti­gung an die­sem gesprächs­in­ten­si­ven Nach­mit­tag.  Sie sprach der Refe­ren­tin Anne­ma­rie Hel­bing  für ihren inter­es­san­ten und ein­drucks­vol­len Vor­trag ein Dan­ke­schön aus.

Zum Abschluss wur­den noch die Pla­nun­gen für das Jahr 2020 bespro­chen. Das Wall­fahrts- und Pil­ger­pro­gramm des Pas­to­ra­len Rau­mes Mede­bach-Hal­len­berg wird im Febru­ar 2020 erschei­nen. Neben den gewohn­ten jähr­li­chen Wall­fahr­ten wird im Okto­ber 2020 eine Pil­ger­fahrt zum Wall­fahrts­ort  Alt­öt­ting ange­bo­ten. Infor­ma­ti­on dazu erschei­nen in den neu­en Pfarr­brie­fen. Der nächs­te Pil­ger­stamm­tisch fin­det im Novem­ber 2020 vor­aus­sicht­lich im Klos­ter Glind­feld (Kryp­ta) statt.

 

Quel­le (Text & Bild): Bea­te Clement-Klütsch

 

 

Print Friendly, PDF & Email