Von Montag bis Donnerstag erkundeten die Jugendlichen die Millionenmetropole und erhielten ganz nebenbei noch interessanten Geschichtsunterricht
winterberg-totallokal : 33 Messdiener des Pfarrverbundes Medebach fuhren in der ersten Herbstferienwoche als Dankeschön für ihren Dienst am Altar gemeinsam mit ihrem Pastor Dr. Funder und Gemeindereferentin Frau Kissner in die tschechische Hauptstadt Prag. Von Montag bis Donnerstag erkundeten die Jugendlichen die Millionenmetropole und erhielten ganz nebenbei noch interessanten Geschichtsunterricht, denn Prag mit seinen vielen erhaltenen alten Gebäuden, die zum Teil sogar aus dem 13. Jahrhundert stammen, erzählt an jeder Ecke Spannendes aus der Vergangenheit.
Die Geschichte des Prager Judenviertels Josefov, die Legende des Heiligen Nepomuk, Prager Fenstersturz, Franz Kafka oder die Rolle Prags bei der Wiedervereinigung Deutschlands waren nur einige der interessanten Themen bei der Stadtführung. Natürlich durften auch die vielen engen Gassen der Altstadt und die Prager Luxusmeile Pariser Straße mit ihren unzähligen Geschäften nicht fehlen. Bei einer Schifffahrt wurde die Moldau mit ihren Brücken vom Wasser aus erkundet., bevor es abends zum Abendessen in die berühmte Brauerei U Fleku aus dem Jahr 1499 ging.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Prager Burg, des sogenannten Hradschin. Die Prager Burg gilt als größte geschlossene Burganlage der Welt und beherbergt noch heute das Staatsoberhaupt, den Präsidenten der Tschechischen Republik. Deshalb wird auch jeder Besucher, der das Gelände betreten will, genau von wachhabenden Soldaten unter die Lupe genommen. Für einige der Sauerländer Jugendlichen eine ganz neue Erfahrung, von bewaffneten Soldaten “gefilzt“ zu werden.
Neben dem imposanten Veitsdom mit dem riesigen, silbernen Grabmal des Heiligen Nepomuk und dem alten Königspalast, stand auch ein Besuch des “Goldenen Gässleins“ mit dem Wohnhaus des Schriftstellers Franz Kafka auf dem Programm. Natürlich schaute auch jeder einmal aus dem berühmten Fenster des “Prager Fenstersturzes“, aus dem 1618 zwei königliche Stadthalter und ein Kanzleisekretär von Vertretern der protestantischen Stände hinaus geworfen wurden. Alle Drei überlebten den Sturz, angeblich, weil sie weich in einem Misthaufen landeten. Der Fenstersturz markierte den Beginn des Aufstands der böhmischen Protestanten gegen die katholischen Habsburger und gilt heute als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges in Europa (1618–1648).
Danach ging es zu Fuß durch malerische Weinberge hinunter zur Prager Kleinseite. Mit ihren vielen Renaissance- und Barockbauten, Kirchen und Adelspalästen gehört dieser Stadtteil zu den architektonisch schönsten Prager Ecken. Das mag vielleicht auch der Grund sein, warum dort so viele Botschaften zu finden sind. Ab Mittag hieß es dann Freizeit bis zum Abend. Manche besuchten das berühmte Prager Jesulein, andere erkundeten die Stadt mit der Straßenbahn und wieder Andere nutzten die Gelegenheit für ausgiebige Shopping-Touren. Abends genossen alle noch einmal von der beleuchteten Karlsbrücke, auf der unzählige Musiker und Kleinwarenhändler bis in den späten Abend hinein zu finden sind, einen wunderschönen Ausblick auf die Prager Burg. Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück müde, aber voller schöner Erinnerungen zurück nach Medebach.
Quelle : Claudia Pape