Abschluss 119. Deutscher Wandertag

Viele Perspektiven

win­ter­berg-total­lo­kal : Mor­gen Vor­mit­tag endet am Kah­ler Asten im Rot­h­aar­ge­bir­geoffi­zi­ell der 119. Deut­sche Wan­der­tag. Armin Laschet, Minis­ter­prä­si­dent von Nord­rhein-West­fa­len und Schirm­herr des Wan­der­ta­ges, sprach in Schmal­len­berg vom Wan­dern als

Trend für alle Gene­ra­tio­nen. Eine in der Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Deut­schen Wan­der­ver­ban­des ver­ab­schie­de­te Reso­lu­ti­on  zeigt Wege für ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der unter­schied­li­cher Naturnutzer.

Schmallenberg/​Winterberg – Der 119. Deut­sche Wan­der­tag hat unter dem Mot­to „Tref­fen der Gene­ra­tio­nen!“ vie­le Tau­send Gäs­te ins Sau­er­land gelockt. Allein am gro­ßen Fest­um­zug am Sonn­tag betei­lig­ten sich 7.000 Men­schen, 11.000 sahen zu. Minis­ter­prä­si­dent Laschet sag­te in Schmal­len­berg, dass die Wan­der­be­we­gung und Nord­rhein-West­fa­len (NRW) eng mit­ein­an­der ver­bun­den sei­en und das Wan­dern zu einem bedeu­ten­den Wirt­schafts­fak­tor gewor­den sei. Die­ser erle­be gera­de einen Boom. „Wer wan­dert, nimmt den ein­zig­ar­ti­gen Land­schafts- und Kul­tur­raum viel bewuss­ter wahr. Das passt in die heu­ti­ge Zeit und macht Wan­dern zum Trend für alle Gene­ra­tio­nen“, so der Minis­ter­prä­si­dent weiter.

In der tra­di­tio­nell wäh­rend der Deut­schen Wan­der­ta­ge statt­fin­den­den Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Deut­schen Wan­der­ver­ban­des (DWV) beschlos­sen die Mit­glie­der die Reso­lu­ti­on „Ein Raum – vie­le Per­spek­ti­ven“. Das Papier zeigt Wege für ein gutes Mit­ein­an­der unter­schied­li­cher Natur­nut­zer wie Wan­de­rer, Moun­tain­bi­ker Geo­cacher sowie Natur­schüt­zer und Wald­ei­gen­tü­mer. Dafür sei­en die Aner­ken­nung ande­rer Inter­es­sen, die Offen­heit zum Per­spek­tiv­wech­sel und die Bereit­schaft zum Dia­log wesent­li­che Vor­aus­set­zun­gen, heißt es in der Reso­lu­ti­on. DWV-Vize­prä­si­dent Aloys Stepp­uhn : „Der gemein­sam genutz­te Raum ist begrenzt und unter­liegt unter­schied­li­chen Inter­es­sen. Der Deut­sche Wan­der­ver­band setzt sich seit Jah­ren für eine inte­gra­ti­ve Pla­nung ein.“ Im Kern gehe es immer um gegen­sei­ti­ge Rück­sicht­nah­me und verant­wort­ungs­volles Ver­hal­ten, so der DWV-Vize­prä­si­dent. „Nur so kom­men wir auch zu einer umwelt­ver­träg­li­chen Lebens­wei­se – für alle Generationen.“

Um den Blick in die Zukunft ging es beim zwei­tä­gi­gen inno­va­ti­ven Tagungs­for­mat „Beweg­ter Zukunfts­dia­log“. Mode­rier­te Work­shop-Wan­de­run­gen, an denen sich über 160 Teil­neh­mer aus den Rei­hen der DWV-Mit­glieds­verei­ne­be­tei­lig­ten, the­ma­ti­sier­ten die Zukunft der Wan­der­ver­ei­ne und die Stär­kung von deren Pro­fi­len. DWV-Vize­prä­si­dent Wer­ner Mohr : „Mit dem For­mat und den acht The­men­strän­gen, die bear­bei­tet wur­den, haben wir gezeigt, wie viel­fäl­tig die Arbeit unse­rer Ver­ei­ne aktu­ell und in Zukunft ist. Neue Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge, moder­ne For­men der Ver­eins­füh­rung und die Schär­fung der Bedeu­tung unse­rer Arbeit für den Natur- und Kli­ma­schutz sowie das Bewusst­sein für regio­na­le Iden­ti­tät und die hei­mat­li­che Kul­tur­ar­beit sind nur Beispiele.“

DWV-Vize­prä­si­den­tin Heid­run Hie­mer sprach in Win­ter­berg vom ver­bin­den­den Ele­ment beim Wan­dern : „Wan­dern heißt Begeg­nung, Wan­dern ver­bin­det über Gren­zen hin­weg.“ Des­we­gen sei es so wich­tig, auch jün­ge­re Men­schen dafür zu begeis­tern. „Da müs­sen wir auch neue Ideen zulas­sen“, so die Vize­prä­si­den­tin mit Blick auf die Zukunft der Wandervereine.

Aus­rich­ter des Deut­schen Wan­der­ta­ges waren neben dem Sau­er­län­di­schen Gebirgs­ver­ein die Städ­te Win­ter­berg und Schmal­len­berg. Der Bür­ger­meis­ter von Schmal­len­berg, Bern­hard Hal­be, freu­te sich über die wirt­schaft­li­chen Effek­te durch den Deut­schen Wan­der­tag für die bei­den Wan­der­tags­haupt­stät­te und die gesam­te Regi­on. Hal­be : „Wir haben nicht nur in den ver­gan­ge­nen Tagen wirt­schaft­lich pro­fi­tie­ren, vie­le Besu­cher wer­den zu Hau­se berich­ten und das wird einen nach­hal­ti­gen Wachs­tums­schub brin­gen, zumal wir unse­re Wan­der­in­fra­struk­tur wei­ter aus­bau­en wollen.“

Der Bür­ger­meis­ter von Win­ter­berg, Wer­ner Eick­ler, sieht im Natur­sport ein wirt­schaft­li­ches Fun­da­ment sei­ner Stadt. „Die­ser Zweig wird in Zukunft noch an Bedeu­tung gewin­nen“, so der Bür­ger­meis­ter. Damit ver­bun­den sei ein erhöh­ter Besu­cher­druck. Doch die Res­sour­ce Natur­raum sei begrenzt. Des­we­gen kom­me die Reso­lu­ti­on des Deut­schen Wan­der­ver­ban­des genau zur rich­ti­gen Zeit. Eick­ler : „Nur wenn wir es jetzt ver­ste­hen, die unter­schied­li­chen Inter­es­sen mit­ein­an­der zu ver­söh­nen, wer­den wir auch in Zukunft von die­ser Res­sour­ce profitieren.“

Mit den Sau­er­land-Wan­der­dör­fern hat ein Deut­scher Wan­der­tag erst­mals in einer Qua­li­täts­re­gi­on „Wan­der­ba­res Deutsch­land“ statt­ge­fun­den. Der Prä­si­dent des Sau­er­län­di­schen Gebirgs­ver­eins (SGV), Tho­mas Gem­ke : „Unse­re Gäs­te waren beein­druckt von der Viel­falt auf  den Wan­der­we­gen.“ Über 100 Wan­der­füh­rer hät­ten die Besu­cher ins­ge­samt rund 1.750 Kilo­me­ter durch das Sau­er­land geführt. Gem­ke bedank­te sich für die rund 400 ehren­amt­li­chen Unter­stüt­zer des Wan­der­ta­ges. Hier hät­ten der SGV sowie ande­re Orga­ni­sa­tio­nen gezeigt, was in ihnen stecke.

Dass die Regi­on dar­an arbei­tet, für Wan­der­gäs­te noch attrak­ti­ver zu wer­den, beweist die Zer­ti­fi­zie­rung von drei neu­en „Qua­li­täts­we­gen Wan­der­ba­res Deutsch­land“. Die ent­spre­chen­den Urkun­den über­gab in Win­ter­berg Andrea Milz, Staats­se­kre­tä­rin für Sport & Ehren­amt des Lan­des NRW, und Stepp­uhn. Aus­ge­zeich­net wur­den der Gol­de­ne Pfad, der in zehn Sta­tio­nen durch die Nie­der­fel­der Hoch­hei­de führt und dabei die psy­chi­sche und phy­si­che Gesund­heit der Wan­de­rer för­dert, der 16 Kilo­me­ter lan­ge Sor­per Pan­ora­m­a­pfad durch das male­ri­sche Sor­pe­tal vor­bei an den Was­ser­in­sze­nie­run­gen der Kunst­schmie­de Wal­de­mei und der 26 Kilo­me­ter lan­ge Mythen- und Sagen­weg in Win­ter­berg-Züschen durch das Nuhnetal.

Der 120. Deut­scher Wan­der­tag wird vom 1. bis 6. Juli 2020 in der Erleb­nis­re­gi­on Eder­see mit der Stadt Bad Wil­dun­gen als Wan­der­tags­haupt­stadt stattfinden.

 

BU.: Armin Laschet, Minis­ter­prä­si­dent von Nord­rhein-West­fa­len : „Wer wan­dert, nimmt den ein­zig­ar­ti­gen Land­schafts- und Kul­tur­raum viel bewuss­ter wahr.“

Foto : J. Kuhr / DWV

Quel­le : Jens Kuhr, Deut­scher Wanderverband

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