Durch Europa über Medebach nach Paris mit den 12 Hellweger Cellistinnen und Cellisten !

Winterberg-Totallokal : Samstag 13. Juli 2019, 17.00 Uhr Medebach – Gut Glindfeld

Win­ter­berg-total­lo­kal : Der Cel­lo­herbst am Hell­weg macht Sta­ti­on in Mede­bach-Gut Glind­feld. In der Kul­tur­scheu­ne kön­nen sich die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer auf eine musi­ka­li­sche Rei­se mit 48 schwin­gen­den Sai­ten begeben.

48 schwin­gen­de Sai­ten und 12 vir­tuo­se Cel­li auf einer musi­ka­li­schen Rei­se in die Stadt der Lie­be und des Chan­sons. Die 12 Hell­we­ger Cel­lis­ten sind eines der außer­ge­wöhn­lichs­ten Ensem­bles. Ihr war­mer und far­ben­rei­cher Sound begeis­tert schon seit vie­len Jah­ren immer wie­der zum Cel­lo­herbst am Hell­weg, dem größ­ten Cell­o­fes­ti­val der Welt. Mit ihrem aktu­el­len Pro­gramm „Paris … eine musi­ka­li­sche Rei­se in die Stadt der Lie­be und der Musik“, einer Zusam­men­stel­lung von Melo­dien aus der Sei­ne-Metro­po­le von Klas­sik bis Chan­son, set­zen sie der fran­zö­si­schen Musik ein beson­de­res Denkmal.

Das Pro­gramm der 12 Hell­we­ger Cel­lis­ten ist in die­sem Jahr ein Wech­sel­spiel von fran­zö­si­schen Chan­sons und fran­zö­si­scher Klas­sik – vive la France ! Haupt­werk ist der Bole­ro von Mau­rice Ravel, der beim Cel­lo­herbst 2016 zum ers­ten Mal in der Beset­zung für zwölf Cel­li gespielt wird. Nach der Urauf­füh­rung des „Bolé­ro“ in der Pari­ser Opé­ra 1928 kam eine Dame zu Mau­rice Ravel und mein­te, er sei ver­rückt. Der Kom­po­nist lächel­te und erwi­der­te, sie habe das Stück ver­stan­den. Doch Ravels „Bolé­ro“ ist alles ande­re als ein wir­res Werk. Im Gegen­teil : Sehr viel prä­zi­ser kann man Dyna­mik und Aus­druck kaum pla­nen als in die­sem Orches­ter­stück. Ravel hat­te sich von einer Melo­die, die er in Spa­ni­en ken­nen­ge­lernt hat­te, inspi­rie­ren las­sen und sie zu einem zwei­tei­li­gen The­ma aus­ge­ar­bei­tet, das sich in 18 Varia­tio­nen lang­sam stei­gert. Die­ses raf­fi­nier­te Cre­scen­do, das nach einem abrup­ten Über­gang von C‑Dur nach E‑Dur in einem noch über­ra­schen­de­ren Schluss in der Grund­ton­art endet, gehört daher bei aller schein­ba­ren Mono­to­nie zum Kunst­fer­tigs­ten, was die Orches­ter­mu­sik des Impres­sio­nis­mus her­vor­ge­bracht hat.

Doch genau­so kön­nen die 12 Hell­we­ger Cel­lis­ten mit fran­zö­si­schen Chan­sons wie der einst von Yves Mon­tand gesun­ge­nen Ode „Sous le ciel de Paris“ ver­zau­bern. In einer Hom­mage an die Stadt des Lichts darf natür­lich auch der Spatz von Paris, Edith Piaf, nicht feh­len. Die Melo­dien aus „La vie en rose“ und „Mil­ord“ gehö­ren bis heu­te zu den bekann­tes­ten Melo­dien des fran­zö­si­schen Chan­sons. Neben den Chan­sons sind Kom­po­si­tio­nen von Erik Satie, Clau­de Debus­sy, Gabri­el Fau­ré und Geor­ges Bizet zu hören. Die Haba­ne­ra aus Bizets Oper Car­men führt uns auf den ers­ten Blick nach Sevil­la in die Welt des Fla­men­cos, doch hat sie ihre Ursprün­ge in der Novel­le des Pari­ser Schrift­stel­lers Pro­sper Méri­mée. Erik Satie war einer der unge­wöhn­lichs­ten Kom­po­nis­ten der fran­zö­si­schen Avant­gar­de im frü­hen 20. Jahr­hun­dert und einer der prä­gends­ten Geis­ter der Pari­ser Kunst­sze­ne. Er war mit Debus­sy und Ravel eng befreun­det und beein­fluss­te mit sei­nen Kom­po­si­tio­nen die Neue Musik maß­geb­lich. Debus­sy ist als Kom­po­nist dem Impres­sio­nis­mus zuzu­ord­nen. Sei­ne Musik gilt als Bin­de­glied zwi­schen Roman­tik und Moder­ne. Fau­ré hin­ge­gen ist ein Kom­po­nist des Fin de siè­cle, ele­gan­ter Charme und gebän­dig­te Melan­cho­lie zeich­nen sei­ne Kom­po­si­tio­nen aus.

Abge­run­det wird das Pro­gramm durch Astor Piaz­zolla, er trug den Tan­go aus der „Unter­welt“ Argen­ti­ni­ens her­aus und begrün­de­te den Tan­go Nue­vo – der Anfang dafür lag in Paris. Als Jugend­li­cher spiel­te er bereits mit den füh­ren­den Tan­go-Orches­tern des Lan­des, kom­po­nier­te aber gleich­zei­tig Orches­ter- und Kam­mer­mu­sik, ori­en­tiert an Ravel, Stra­win­sky, Bar­tok und Hin­de­mith. Als er 1954 Nadia Bou­lan­ger, der gro­ßen Kom­po­si­ti­ons­pro­fes­so­rin sei­ner Zeit, in Paris neben sol­chen Kom­po­si­tio­nen auch einen Tan­go vor­spiel­te, erei­fer­te sie sich : „Du Idi­ot ! Merkst du nicht, dass das der ech­te Piaz­zolla ist?“ Sie ermu­tig­te Piaz­zolla, sich völ­lig dem Tan­go zu wid­men. So kann Paris nicht nur ver­zau­bern, son­dern man­chen auch zurück zu den eige­nen Wur­zeln und damit zu sich selbst füh­ren. Paris – eine musi­ka­li­sche Rei­se in die Stadt der Lie­be, des Lichts und der Musik.

Schon eine Stun­de vor Beginn  des Kon­zer­tes, zu dem  der Kul­tur­ring Mede­bach recht herz­lich ein­lädt, besteht Gele­gen­heit, sich in der beson­de­ren Atmo­sphä­re von Gut Glind­feld bei einem klei­nen Imbiss und einem Gläs­chen Sekt auf die­se musi­ka­li­sche Rei­se nach Paris einzustimmen.

Ein­tritts­prei­se : Erwach­se­ne 25 € / Ermä­ßigt 18 €.

Ver­bind­li­che Anmel­dung bis Frei­tag, 12. Juli 2019 Tou­ris­tik­ge­sell­schaft­Me­de­bach, Markt­platz 1Telefon : 02982 – 9218610

Die Kar­ten wer­den an der Abend­kas­se hin­ter­legt sind dort zu bezah­len. Rest­kar­ten an der Abendkasse.

Der Kul­tur­ring bit­tet, die reser­vier­ten Kar­ten bis 16.30 Uhr abzuholen.

Quel­le : H. Althaus

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