Mit den Pilgern aus Medebach kommen auch Wallfahrer aus den umliegenden Orten dazu.
winterberg-totallokal : Medebach. Mehrmals im Jahr zieht es die Gläubigen zur Wallfahrtskapelle auf den Kahlen. Mit dem Leitgedanken : “Herr, zu wem sollen wir gehen ? Du hast Worte ewigen Lebens.” (Joh 6,68 nach Psalm 19), den Pfarrer Dr. Achim Funder im Zeitgeist unserer Gedanken hervorhebt, bekommt das „Miteinander-Unterwegs-Sein“ zum pastoralen Ort am Fest Mariä Heimsuchung eine besondere Bedeutung. Dieser naturbelassene Ort ist idyllisch gelegen auf dem Gipfel des Kahlen im Waldstück zwischen der Stadt Medebach und dem ehemaligen Kloster Glindfeld.
In der Tradition der Väter und Mütter erinnern sich die Gläubigen am Fest Maria Heimsuchung an die Botschaft von der Verkündigung der Ankunft des Gottessohnes auf die Welt. Auch die Gottesmutter wird an diesem Tag besonders verehrt. Mit den Pilgern aus Medebach kommen auch Wallfahrer aus den umliegenden Orten dazu. Noch vor dem Bau der ersten Kapelle im Jahr 1720 war der „Kahlen” bereits ein Wallfahrtsort, wo nach der Überlieferung zunächst nur ein wundertätiges Kreuz verehrt wurde. Das wundertätige Kreuz soll dort gestanden haben, wo heute die Kreuze für die 12. Station errichtet sind.
Im Jahre 1776 wurden die beiden Kreuzwege sowohl von der Glindfelder als auch von der Medebacher Seite durch Prior Lefarth angelegt. Die beiden Kreuzwege vereinigen sich an der 12. Station und gehen von dort gemeinsam bis zur 14. Station, der Grabeskapelle. Die Grabeskapelle wurde im Jahre 1722gebaut.Der Pilgerweg entlang der Kreuzwegstationen im naturbelassenen Gelände erweist sich vor dem Ankommen an der Wallfahrtskapelle als eine besondere Herausforderung. Das gemeinsame Beten des Kreuzwegs auf dem Pilgerweg stellt immer noch eine “Glaubensschule” dar und ist ein Bekenntnis zu Jesus Christus. An diesem Tag nimmt jeder Einzelne, im Zeitgeist seiner Gedanken, Gefühle und Hoffnungen in freier Natur die Nähe Gottes auf seine ganz eigene, zeitgemäße Art wahr. Getragen vom Miteinander-Unterwegs-Sein bei erfreulichen Begegnungen, Gesprächen und in Gebeten spürt er “den Boden unter den Füßen” und die Kraft Gottes, die ihn begleitet.
Mit diesem klösterlichen Erbe schließt sich auch wieder der Kreis zu den Vorfahren. Auch sie sind diesen Weg mit ihren Gedanken und Empfindungen gegangen und haben den Ort mit seiner ursprünglichen, natürlichen Ausstrahlung wahrgenommen. Die Schöpfung verbindet hier die Gläubigen in beachtenswerter Atmosphäre über Generationen hinweg und Menschen mit offenen Sinnen empfinden hier einen einzigartigen, auch spirituellen Geist der Nähe Gottes. Aktuell ist dieser Ort mit seiner ganzheitlichen Spiritualität als Seelenort für die Sauerlandtouristik gewürdigt worden. Unter den 43 ausgewählten Seelenorten hat man ihm das Qualitätsmerkmal „Sorgen entsorgen“ zugeschrieben. So ist im Gebet auf der Inschrift an der Wallfahrtskapelle zu lesen : „Möge der Gekreuzigte allen Menschen, die ihr Leid in diese Waldessstille tragen, … wahren Trost und echten Seelenfrieden verleihen.
Darum sind alle herzlich eingeladen, wenn es am ersten Wochenende im Juli wieder heißt : ”Wir gehen zum Kahlen”.
Termin : Sonntag, 7. Juli 2019
9:00 Uhr Prozession Medebach ab 1. Kreuzwegstation Medebach
9:15 Uhr ab 1. Kreuzwegstation Kloster Glindfeld für Medelon, Küstelberg, Berge
6:30 Uhr ab Kirche St. Johannes Evangelist Berge – Pilgerwanderung Berge-Glindfeld
Quelle : Beate Clement-Klütsch