Miteinander-Unterwegs zur Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen – dem pastoralen, spirituellen Ort

Mit den Pilgern aus Medebach  kommen auch Wallfahrer aus den umliegenden Orten dazu.

win­ter­berg-total­lo­kal : Mede­bach. Mehr­mals im Jahr zieht es die Gläu­bi­gen zur Wall­fahrts­ka­pel­le auf den Kah­len. Mit dem Leit­ge­dan­ken : “Herr, zu wem sol­len wir gehen ? Du hast Wor­te ewi­gen Lebens.” (Joh 6,68 nach Psalm 19), den  Pfar­rer Dr. Achim Fun­der im Zeit­geist unse­rer Gedan­ken her­vor­hebt, bekommt das  „Mit­ein­an­der-Unter­wegs-Sein“  zum pas­to­ra­len Ort am  Fest Mariä Heim­su­chung eine beson­de­re Bedeu­tung. Die­ser natur­be­las­se­ne Ort ist idyl­lisch gele­gen auf dem Gip­fel des Kah­len  im Wald­stück zwi­schen der Stadt Mede­bach und dem ehe­ma­li­gen Klos­ter Glindfeld.

In der  Tra­di­ti­on der Väter und Müt­ter erin­nern sich die Gläu­bi­gen am Fest Maria Heim­su­chung an die  Bot­schaft von der Ver­kün­di­gung der Ankunft des Got­tes­soh­nes auf die Welt. Auch die Got­tes­mut­ter wird an die­sem Tag  beson­ders ver­ehrt. Mit den Pil­gern aus Mede­bach  kom­men auch Wall­fah­rer aus den umlie­gen­den Orten dazu. Noch vor dem Bau der ers­ten Kapel­le im Jahr 1720 war der „Kah­len” bereits ein Wall­fahrts­ort, wo nach der Über­lie­fe­rung zunächst nur ein wun­der­tä­ti­ges Kreuz ver­ehrt wur­de. Das wun­der­tä­ti­ge Kreuz soll dort gestan­den haben, wo heu­te die Kreu­ze für die 12. Sta­ti­on errich­tet sind.

29.06. Medebach Wnaderung2

Im Jah­re 1776 wur­den die bei­den Kreuz­we­ge sowohl von der Glind­fel­der als auch von der Mede­ba­cher Sei­te durch Pri­or Lefarth ange­legt. Die bei­den Kreuz­we­ge ver­ei­ni­gen sich an der 12. Sta­ti­on und gehen von dort gemein­sam bis zur 14. Sta­ti­on, der Gra­bes­ka­pel­le. Die Gra­bes­ka­pel­le wur­de im Jah­re 1722gebaut.Der Pil­ger­weg ent­lang der Kreuz­weg­sta­tio­nen im natur­be­las­se­nen Gelän­de erweist sich vor dem Ankom­men an der Wall­fahrts­ka­pel­le als eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung. Das gemein­sa­me Beten des Kreuz­wegs auf dem Pil­ger­weg  stellt immer noch eine “Glau­bens­schu­le”  dar und ist ein Bekennt­nis zu Jesus Chris­tus. An die­sem Tag nimmt jeder Ein­zel­ne, im Zeit­geist sei­ner Gedan­ken,  Gefüh­le und Hoff­nun­gen in frei­er Natur die Nähe Got­tes auf sei­ne ganz eige­ne, zeit­ge­mä­ße Art wahr. Getra­gen vom Mit­ein­an­der-Unter­wegs-Sein bei erfreu­li­chen Begeg­nun­gen, Gesprä­chen und in Gebe­ten spürt er “den Boden unter den Füßen” und die Kraft Got­tes, die ihn begleitet.

Mit die­sem klös­ter­li­chen Erbe schließt sich auch wie­der der Kreis zu den Vor­fah­ren.  Auch sie sind die­sen Weg mit ihren Gedan­ken und Emp­fin­dun­gen gegan­gen und haben den Ort mit sei­ner ursprüng­li­chen, natür­li­chen Aus­strah­lung wahr­ge­nom­men. Die Schöp­fung  ver­bin­det hier  die Gläu­bi­gen in beach­tens­wer­ter Atmo­sphä­re  über Gene­ra­tio­nen hin­weg und  Men­schen mit offe­nen Sin­nen emp­fin­den hier einen ein­zig­ar­ti­gen, auch spi­ri­tu­el­len Geist der Nähe Got­tes.  Aktu­ell ist die­ser Ort mit sei­ner ganz­heit­li­chen Spi­ri­tua­li­tät als See­len­ort für die Sau­er­land­tou­ris­tik gewür­digt wor­den. Unter den 43 aus­ge­wähl­ten See­len­or­ten hat man ihm das  Qua­li­täts­merk­mal „Sor­gen ent­sor­gen“ zuge­schrie­ben. So ist im Gebet auf der Inschrift an der Wall­fahrts­ka­pel­le zu lesen : „Möge der Gekreu­zig­te allen Men­schen, die ihr Leid in die­se Wal­dess­stil­le tra­gen, … wah­ren Trost und ech­ten See­len­frie­den verleihen.

Dar­um sind alle herz­lich ein­ge­la­den, wenn es am ers­ten Wochen­en­de im Juli wie­der heißt : ”Wir gehen zum Kahlen”.
Ter­min : Sonn­tag, 7. Juli 2019

9:00 Uhr Pro­zes­si­on Mede­bach ab 1. Kreuz­weg­sta­ti­on Medebach

9:15 Uhr ab  1. Kreuz­weg­sta­ti­on Klos­ter Glind­feld für Mede­lon, Küs­tel­berg, Berge

6:30 Uhr ab Kir­che St. Johan­nes Evan­ge­list Ber­ge – Pil­ger­wan­de­rung Berge-Glindfeld

Quel­le : Bea­te Clement-Klütsch

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