St. Franziskus-Hospital verabschiedet Geschäftsführer

 

Winterberg-Totallokal : Klinikchef Jostes nimmt nach 10 Jahren Abschied

win­ter­berg-total­lo­kal : Neue Auf­ga­ben war­ten auf den schei­den­den Geschäfts­füh­rer des St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tals, Chris­ti­an Jos­tes. Er wird die Regi­on und das Haus ver­las­sen und sich einer neu­en Her­aus­for­de­rung im Gesund­heits­be­reich stel­len. Beruf­lich eine „attrak­ti­ve Her­aus­for­de­rung und zurück in die Hei­mat Ost­west­fa­len“, sagt der 46-Jäh­ri­ge. Im Rah­men einer Fei­er­stun­de im haus­ei­ge­nen Cafè Pan­ora­ma nahm er Abschied von Mit­ar­bei­tern und Weggefährten.

Jos­tes, der das Win­ter­ber­ger Kran­ken­haus mit der Über­füh­rung in die Rechts­form einer gGmbH vor zehn Jah­ren über­nom­men hat­te, lei­te­te die letz­ten fünf Jah­re zusätz­lich das Stadt­kran­ken­haus in Kor­bach. „Als klei­nes Kran­ken­haus der Regel­ver­sor­gung sind wir in Win­ter­berg auf Koope­ra­ti­ons­part­ner ange­wie­sen“, weiß Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­der Sieg­fried Kru­se. „Gera­de in unse­rer länd­li­chen Regi­on ist es wich­tig gemein­sam Syn­er­gien zu nut­zen. Koope­ra­tio­nen auf­zu­bau­en und zu pfle­gen, selbst über Län­der­gren­zen hin­weg, ver­steht unser Geschäfts­füh­rer wie kein ande­rer.“ Kru­se resü­miert, dass bei­spiels­wei­se ohne Koope­ra­ti­on zum Links­herz­ka­the­ter­mess­platz die Ein­füh­rung einer eige­nen Kar­dio­lo­gie in Win­ter­berg undenk­bar gewe­sen sei. Glei­ches gel­te für die Koope­ra­ti­on im Bereich der Tel­en­eu­ro­lo­gie mit dem Kli­ni­kum Kas­sel, der Gynä­ko­lo­gie mit dem Stadt­kran­ken­haus Kor­bach, der Ste­ri­li­sa­ti­ons­ein­heit mit dem Kreis­kran­ken­haus Fran­ken­berg oder der Tele­ra­dio­lo­gie mit der Radio­lo­gie Nord­hes­sen. „Den uner­müd­li­chen Bemü­hun­gen von Herrn Jos­tes ist es zu ver­dan­ken, dass das St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tal Win­ter­berg trotz sei­ner gerin­gen Grö­ße im Jahr 2017 als Aka­de­mi­sche Lehr­kli­nik der Jus­tus-Lie­big-Uni­ver­si­tät Gie­ßen aner­kannt wur­de“, so Kru­se. Über­haupt sei Qua­li­tät in den letz­ten Jah­ren ein wich­ti­ges The­ma gewe­sen. So sei das St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tal heu­te nach ISO 9001:2015 zer­ti­fi­ziert, ver­fü­ge über das Qua­li­täts­sie­gel MRSA und ein in 2015 neu eta­blier­tes und zer­ti­fi­zier­tes Endoprotetikzentrum.

Ein beson­de­res Augen­merk habe Jos­tes immer auf den wei­te­ren Aus­bau der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­struk­tur in der Regi­on, gera­de auch im Hin­blick auf die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung, gehabt. Mit dem Modell­pro­jekt Fami­lia­le Pfle­ge konn­te so die bestehen­de Lücke zwi­schen sta­tio­nä­rem Kran­ken­haus­auf­ent­halt und ambu­lan­ter Pfle­ge geschlos­sen wer­den. „Ins­be­son­de­re in Anbe­tracht der Situa­ti­on, dass die Men­schen immer älter wer­den und gleich­zei­tig immer mehr Arzt­pra­xen in unse­rer länd­li­chen Regi­on kei­nen Nach­fol­ger fin­den, kommt unse­rem Kran­ken­haus eine beson­de­re Bedeu­tung zu“, weiß auch Agnes Hart­mann, die die Nach­fol­ge von Jos­tes als Geschäfts­füh­re­rin des St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tals und der Toch­ter­un­ter­neh­men ange­tre­ten hat. Mit der Grün­dung einer Ger­ia­trie, die sich spe­zi­ell mit den Erkran­kun­gen betag­ter und hoch­be­tag­ter Pati­en­ten beschäf­tigt sowie dem im Auf­bau befind­li­chen Pal­lia­tiv­be­reich sei­en wich­ti­ge Dis­zi­pli­nen dazu gekom­men. „Herr Jos­tes ist ein Ken­ner der Kran­ken­haus­bran­che“, so Hart­mann. „Das sind gro­ße Schu­he, in die ich schlüp­fe.“ Als Vor­stands­mit­glied des Bun­des­ver­band Ger­ia­trie weiß sie um die Wich­tig­keit einer alters­ge­rech­ten medi­zi­ni­schen Ausrichtung.

In den letz­ten Jah­ren habe sich das Win­ter­ber­ger Kran­ken­haus zu einem moder­nen Gesund­heits­zen­trum für die Men­schen in Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg ent­wi­ckelt, bestä­ti­gen die drei Bür­ger­meis­ter Wer­ner Eick­ler (Win­ter­berg), Micha­el Kro­nau­ge (Hal­len­berg) und Tho­mas Gro­sche (Mede­bach), die dem Ver­wal­tungs­rat ange­hö­ren. Mit Grün­dung des Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trums (MVZ) St. Fran­zis­kus konn­te die ambu­lan­te medi­zi­ni­sche Fach­arzt­ver­sor­gung in der Regi­on stark vor­an­ge­trie­ben und in den Berei­chen Gynä­ko­lo­gie, Kar­dio­lo­gie und Gas­tro­en­te­ro­lo­gie erheb­lich ver­bes­sert wer­den. „Ich habe immer die offe­nen Wor­te unse­res Geschäfts­füh­rers geschätzt“, berich­tet Wer­ner Eick­ler, Bür­ger­meis­ter der Stadt Win­ter­berg stell­ver­tre­tend für die Bür­ger­meis­ter. Nur so sei es mög­lich gewe­sen auch schwie­ri­ge Hür­den zu neh­men. Als Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung dank­te auch Pfar­rer Nor­bert Lipin­ski dem schei­den­den Geschäfts­füh­rer und wünsch­te ihm für sei­ne neu­en Auf­ga­ben Gelas­sen­heit, Mut und Weis­heit. Dr. Chris­toph Kon­er­mann, Ärzt­li­cher Direk­tor des St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tals, ver­stand es auf humor­vol­le Art und Wei­se die beson­de­re Bezie­hung zum Geschäfts­füh­rer zu ver­deut­li­chen. Dr. Kon­er­mann war sei­ner­zeit für das Kli­ni­kum tätig, in das Jos­tes zum 1. April wechselt.

„Es waren nicht gera­de stress­freie Jah­re. Und doch ist es uns gemein­sam gelun­gen nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen und Umstruk­tu­rie­run­gen im St. Fran­zis­kus-Hos­pi­tal auf den Weg zu brin­gen“, berich­tet Jos­tes. „Die gesam­te Mann­schaft muss ein unter­neh­men tra­gen. Ich dan­ke daher allen Mit­ar­bei­tern, die mich in der Ver­gan­gen­heit tat­kräf­tig unter­stützt haben.“ Auf den Zuspruch und kom­pe­ten­te Ent­schei­dun­gen des Ver­wal­tungs­ra­tes und der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung habe er sich immer ver­las­sen kön­nen. „Das ist nicht selbst ver­ständ­lich und ich weiß das zu schät­zen“, so Jos­tes. „Ich wer­de ger­ne an mei­ne Zeit in Win­ter­berg zurück denken.“

BU.:  (v.l.)Stellvertretend für die drei Bür­ger­meis­ter aus Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg über­reich­ten Micha­el Kro­nau­ge (Bür­ger­meis­ter Hal­len­berg) und Wer­ner Eick­ler (Bür­ger­meis­ter Win­ter­berg) dem schei­den­den Geschäfts­füh­rer Chris­ti­an Jos­tes ein Präsent.

Fotos : St. Franziskus-Hospital

Quel­le : Tan­ja Jos­tes, Unternehmenskommunikation

 

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