Mankel und Rudolph gewannen Silber im Doppelsitzer

Winterberg-Totallokal : „WM 1991 war wie ein Bewerbungsgespräch für Winterberg“

win­ter­berg-total­lo­kal : (ske) Auch Yves Man­kel und Tho­mas Rudolph zäh­len die Tage : Es sind nur noch 50 Tage, dann beginnt die FIL-Renn­ro­del-WM 2019 in Win­ter­berg. „Natür­lich wer­den wir die Ren­nen in der VELTINS-Eis­Are­na ver­fol­gen. Wir freu­en uns rie­sig auf die­ses Top-Event. Da wer­den Erin­ne­run­gen wach.“ Man­kel und Rudolph haben Renn­ro­del-Geschich­te geschrie­ben : Sie gewan­nen bei der WM 1991 in Win­ter­berg die Sil­ber­me­dail­le bei den Dop­pel­sit­zern. Ein Jahr spä­ter fuhr der Dop­pel­sit­zer des BSC Win­ter­berg bei den Olym­pi­schen Spie­len in Albertville/​La Plag­ne eben­falls auf den Sil­ber­rang und gewann die ers­te olym­pi­sche Medail­le für Kufen­sport­ler aus dem Sau­er­land. Zwei deut­sche Meis­ter­schaf­ten (1994 und 1996), zwei Welt­cup-Sie­ge und zwei zwei­te Plät­ze im Gesamt­welt­cup zäh­len eben­falls zur Erfolgsbilanz.

„Die WM 1991 in Win­ter­berg war für uns ein gigan­ti­sches Ereig­nis“, erzählt Man­kel. „Damals war wie­der eine deut­sche Mann­schaft am Start, wir hat­ten in der Qua­li­fi­ka­ti­on den Sprung ins Team geschafft, ein­fach nur Wahn­sinn.“ Ihr Han­di­cap fürs Ren­nen war aller­dings groß : „Bun­des­trai­ner Sepp Lenz hat­te uns am Tag vor dem Ren­nen mit­ge­teilt, dass wir im ers­ten Lauf erst in der zwei­ten Grup­pe mit Start­num­mer 24 ins Ren­nen gehen“, so Rudolph. „Wir haben uns aber nicht beir­ren las­sen, haben in bei­den Läu­fen alles raus­ge­hau­en und sind hin­ter Stef­fen Krause/​Jan Beh­rendt Zwei­te gewor­den, mit einem Rück­stand von sechs tau­sends­tel Sekun­den. Die Stim­mung an der Bahn war über­ra­gend, die Zuschau­er haben uns gefeiert.“

Ver­kehrs­schild in Ober­hof wies Weg nach Winterberg

Für die bei­den war die „Blitz-WM 1991“, als Win­ter­berg kurz­fris­tig für Sigulda/​Lettland ein­ge­sprun­gen war und die WM in 19 Tagen laut Bern­hard Schul­te orga­ni­siert wur­de, „ein Durch­bruch“. „Es war wie ein Bewer­bungs­ge­spräch für Win­ter­berg. Wir haben das erst hin­ter­her begrif­fen. Wir hat­ten unse­re Lie­be zu Win­ter­berg ent­deckt. Die Men­schen waren herz­lich. Win­ter­berg und der BSC wur­den zum Dreh- und Angel­punkt.“ Man­kel und Rudolph hat­ten in Win­ter­berg ihre neue Hei­mat gefun­den. Man­kel, in Gotha gebo­ren, und Rudolph, gebür­ti­ger Erfur­ter, such­ten nach der Wen­de und dem Zusam­men­bruch vie­ler, nicht nur sport­li­cher Struk­tu­ren, einen neu­en Ver­ein. „Es gab damals ein Über­an­ge­bot an Sport­lern, aber kaum funk­tio­nie­ren­de Ver­ei­ne“, betont Mankel.

Ein Ver­kehrs­schild in Ober­hof wur­de buch­stäb­lich zum „Weg­wei­ser“ für die bei­den : Auf dem Schild stand : Win­ter­berg 240 km. „Es war wie ein Wink mit dem Zaun­pfahl“, betont Man­kel, der im Nach­hin­ein beson­ders den dama­li­gen Vor­sit­zen­den des BSC Win­ter­berg, Dr. Bernd Sonn­tag, lobt : „Er war ent­schei­dend dar­an betei­ligt, dass wir in Win­ter­berg hei­misch gewor­den sind. Aber auch der gesam­te Ver­ein hat sich um uns geküm­mert. Das wer­den wir nie vergessen.“

Natür­lich auch nicht den Emp­fang in der Win­ter­ber­ger City, als Man­kel und Rudolph 1992 nach ihrer Sil­ber­me­dail­le bei den Spie­len in Albert­ville wie Olym­pia­sie­ger emp­fan­gen wur­den. Ende 1997 been­de­ten die bei­den ihre Doppelsitzer-Karriere.

Bei­de sind im Sau­er­land „fest ver­wur­zelt“ und drü­cken den „Local Heroes“, Robin Geu­e­ke und David Gamm, die Dau­men für die WM : „Die bei­den sind auf dem Sprung, sie kön­nen den nächs­ten Schritt machen.“ Man­kel und Rudolph haben den Schritt 1991 gemacht, der weit über den Sport hin­aus ging.

Wer neben den Sil­ber-Medail­len-Gewin­ner von 1991 das WM-High­light in Win­ter­berg Ende Janu­ar live mit­er­le­ben möch­te, kann mit dem Kauf eines Tickets kos­ten­los mit Bus und Bahn anrei­sen. Tickets sind über even​tim​.de erhält­lich. Alle wei­te­ren Infos rund um die WM, Sport­ler und Rah­men­pro­gramm sind auf renn​ro​delw​m2019​.de zu finden.

Das gesam­te Inter­view dazu ist auf you​tube​.de im Chan­nel der VELTINS-Eis­Are­na hinterlegt.

Quel­le:: San­dra Schmitt Sport­zen­trum Win­ter­berg Hoch­sauer­land GmbH

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