Städte und Handwerksbetriebe legen gemeinsam „Hand ans Werk“ für eine erfolgreiche Zukunft

Winterberg-Totallokal : Kooperationsprojekt in Winterberg, Medebach und Hallenberg / Lenkungskreis und Arbeitsgruppen schon aktiv / Erste Projekte laufen

win­ter­berg-total­lo­kal : Die Sor­gen­fal­ten auf der Stirn wer­den nicht gerin­ger bei den Inha­bern von Hand­werks­be­trie­ben. Nicht die Auf­trags­la­ge ist es, die schlaf­lo­se Näch­te berei­tet, es ist die zuneh­mend schwie­ri­ger wer­den­de Suche nach Fach­kräf­ten und Aus­zu­bil­den­den. Ins­be­son­de­re in der länd­li­chen Regi­on. Die Städ­te Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg haben die Situa­ti­on nicht nur erkannt, gemein­sam mit den hei­mi­schen, zumeist inha­ber­ge­führ­ten Betrie­ben wol­len sie ent­schlos­sen die Kehrt­wen­de ein­läu­ten, um die regio­na­le Wirt­schaft und die Zukunft ihrer Unter­neh­men auf ein soli­des und erfolg­rei­ches Fun­da­ment zu stel­len. „Hand ans Werk – Pack an in Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg“ – so heißt das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt. Die eigens ein­ge­rich­te­te Len­kungs­grup­pe hat sich jetzt nicht nur zu einer ers­ten Sit­zung getrof­fen. Auch ers­te Maß­nah­men und Ideen wur­den in drei Arbeits­grup­pen erar­bei­tet und zum Teil umgesetzt.

90 Pro­zent För­de­rung über öffent­li­che Mittel

Pro­jekt­trä­ger ist der Stadt­mar­ke­ting­ver­ein Win­ter­berg mit sei­nen Dör­fern. Das Pro­jekt wird vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft über das Pro­gramm „Land(auf)Schwung“ mit 145 650 Euro geför­dert, die Gesamt­aus­ga­ben lie­gen bei ins­ge­samt 163 100 Euro. Fast 90 Pro­zent wird also über die­se För­der­ku­lis­se unter dem Strich über öffent­li­che Mit­tel finan­ziert. Die Pro­jekt­lei­tung über­nimmt Kris­ti­na Heimann von der Win­ter­berg Tou­ris­tik und Wirt­schaft GmbH, unter­stützt wird sie dabei unter ande­rem von Lola Sylemani.

Die Zie­le sind klar defi­niert. „Wir möch­ten Fach­kräf­te und Aus­zu­bil­den­de für das Hand­werk wer­ben, för­dern und bin­den sowie die Stamm­kräf­te lang­fris­tig bei den Betrie­ben und in der Regi­on hal­ten. Damit ein­her­ge­hend möch­ten wir zudem die Unter­neh­men in ihrer Ent­wick­lung unter­stüt­zen und för­dern sowie die Frau­en­quo­te stei­gern“, betont Micha­el Beck­mann, Geschäfts­füh­rer des Stadt­mar­ke­ting­ver­eins Win­ter­berg mit sei­nen Dör­fern. Umso dank­ba­rer ist er für das Enga­ge­ment und die Moti­va­ti­on vie­ler Betrie­be, aktiv mit den drei Städ­ten an die­sem Pro­jekt mit­zu­ar­bei­ten, Ideen ein­zu­brin­gen und auch umzu­set­zen. Im Fokus steht dabei unter ande­rem die Auf­klä­rung über die Poten­tia­le im Hand­werk. Auch das Image des Hand­wer­ker-Beru­fes soll auf­ge­wer­tet wer­den. Nicht zuletzt sol­len die Vor­zü­ge die­ser Regi­on mit ihrer Lebens­qua­li­tät dazu bei­tra­gen, Fach­kräf­te und Azu­bis zu über­zeu­gen. „Wir wol­len im Rah­men des Pro­jek­tes auch Mehr­wer­te schaf­fen für die­se Fach­kräf­te, für den Nach­wuchs und die Unter­neh­mens­lei­tun­gen selbst“, sagt Kris­ti­na Heimann.

Akti­ve Öffent­lich­keits­ar­beit / Hoch­mo­ti­vier­te Pro­jekt-Teil­neh­mer Dazu gehö­ren auch eine akti­ve Öffent­lich­keits­ar­beit und Trans­pa­renz. Schließ­lich sol­len die neu­en Ideen und Ange­bo­te, die Maß­nah­men und Pro­jek­te auch die gewünsch­ten Ziel­grup­pen erreichen.
„Das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt soll kein Stroh­feu­er wer­den, son­dern sehr nach­hal­tig wir­ken. Des­halb ist es auch so wich­tig, dass sich die Betrie­be so ein­brin­gen wie es jetzt geschieht“, so Beck­mann. Das Enga­ge­ment ist sogar so groß, dass drei Arbeits­krei­se zu den The­men „Azu­bis“, „Mit­ar­bei­te­rIn­nen und Frau­en­quo­te“ sowie „Unter­neh­men“ gebil­det und bereits ers­te kon­kre­te Vor­schlä­ge in die­sen Arbeits­grup­pen erar­bei­tet wur­den. Prio­ri­tä­ten wur­den gesetzt, um die vor­han­de­nen Res­sour­cen effi­zi­ent zu nut­zen und die Schwer­punk­te erfolg­reich zu bear­bei­ten. Zudem sol­len schon bestehen­de Struk­tu­ren, Ange­bo­te und Initia­ti­ven berück­sich­tigt und ein­ge­bun­den wer­den. Mit­glie­der der Arbeits­krei­se sind jeweils die Pro­jekt­lei­tung, je ein Ver­tre­ter der drei Kom­mu­nen und Ver­tre­ter der Hand­werks­be­trie­be. Der Arbeits­krei­se „Azu­bis“ wird ver­stärkt durch eine Mit­ar­bei­te­rin der Hand­werks­kam­mer. „Die Arbeits­krei­se sind wei­ter­hin offen für Inter­es­sier­te. Sowohl zum Mit­ar­bei­ten als auch zum Zuhö­ren“, betont Kris­ti­na Heimann.

Und die Arbeit die­ser Arbeits­krei­se gestal­tet sich schon jetzt span­nend. Ers­te Gesprä­che mit den Schu­len wur­den bereits geführt. So soll sicher­ge­stellt wer­den, dass die Schü­ler, Eltern und Leh­rer früh­zei­tig ein­ge­bun­den wer­den. Und es wird bald einen Fly­er geben, mit denen Feri­en-Prak­ti­ka für Schü­ler in den Hand­werks­be­trie­ben bewor­ben wer­den. „Inter­es­sen­ten kön­nen sich ger­ne in den Betrie­ben selbst mel­den oder unter handanswerk@​winterberg.​de. Selbst in den Herbst­fe­ri­en sind noch vie­le Betrie­be offen für Prak­ti­kan­ten, die den Beruf ken­nen ler­nen möch­ten““, wis­sen Kris­ti­na Heimann und Micha­el Beck­mann. Sie freu­en sich mit den Mit­glie­dern des Len­kungs­krei­ses und der Arbeits­grup­pen, nun end­lich kon­kret „Hand ans Werk“ legen zu können…

Quel­le : Ralf Her­mann, Text Zeit

 

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