Neues Kooperationsprojekt : „Hand ans Werk – Pack an in Winterberg, Medebach und Hallenberg“

Winterberg-Totallokal : Städte Winterberg, Medebach und Hallenberg wollen langfristig Fachkräfte sichern und die Region stärken / Förderung des Bundes über 145 650 Euro

win­ter­berg-total­lo­kal : Sie wer­den rar, die Fach­kräf­te. Ins­be­son­de­re im Hand­werk. Sieht die Situa­ti­on in Bal­lungs­ge­bie­ten noch rela­tiv akzep­ta­bel aus, wird sie in länd­li­chen Regio­nen unter ande­rem auf­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels immer dra­ma­ti­scher. Hand­werks­be­trie­be suchen bran­chen­über­grei­fend fast schon hän­de­rin­gend Aus­zu­bil­den­de und Fach­kräf­te. Damit sich die­se Situa­ti­on nicht wei­ter ver­schärft, son­dern ste­tig ver­bes­sert, haben sich die Städ­te Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg ent­schlos­sen, das Pro­jekt „Hand ans Werk – Pack an in Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg“ in einer gemein­sa­men Koope­ra­ti­on bereits Anfang August zu star­ten. Ziel­grup­pen sind die inha­ber­ge­führ­ten Hand­werks­be­trie­be der drei Städ­te mit­samt den Dör­fern, deren Stamm­per­so­nal, poten­ti­el­le Fach­kräf­te und Auszubildende.

Pro­jekt­trä­ger ist der Stadt­mar­ke­ting­ver­ein Win­ter­berg mit sei­nen Dör­fern. Das Pro­jekt wird vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft über das Pro­gramm „Land(auf)Schwung“ mit 145 650 Euro geför­dert, die Gesamt­aus­ga­ben lie­gen bei 163 100 Euro. Fast 90 Pro­zent wird also über die­se För­der­ku­lis­se unter dem Strich über öffent­li­che Mit­tel finanziert.

Loka­le Koor­di­na­ti­ons­stel­le als Projekt-Basis

Ziel ist es ins­be­son­de­re, Fach­kräf­te aus der Regi­on für die Regi­on zu gewin­nen, zu hal­ten und aus­zu­bil­den, das Hei­mat­ge­fühl zu stär­ken sowie Struk­tu­ren für eine lang­fris­ti­ge Fach­kräf­te­si­che­rung zu schaf­fen. Dafür wird eine loka­le Koor­di­na­ti­ons­stel­le geschaf­fen, die den Betrie­ben Hil­fe­stel­lung bei der inten­si­ven Suche nach Fach­kräf­ten bie­ten und sämt­li­che Kon­zept­ideen orga­ni­sie­ren und koor­di­nie­ren soll. So sol­len zum Bei­spiel Schul­ab­gän­ger durch geziel­te Maß­nah­men für eine hand­werk­li­che Aus­bil­dung vor Ort moti­viert, abge­wan­der­ten Fach­kräf­ten mit attrak­ti­ven Ange­bo­ten Lust auf eine Rück­kehr in die Hei­mat gemacht und der demo­gra­phi­sche Wan­del der Regi­on damit posi­tiv beein­flusst wer­den. Ein Pro­jekt, dass Pilot­cha­rak­ter haben kann für ande­re Regio­nen mit ähn­lich gela­ger­ten Wirt­schafts­struk­tu­ren im länd­li­chen Raum.

„Mit Poten­ti­al­be­ra­tun­gen möch­ten wir zudem die Unter­neh­mens­lei­tun­gen im Hin­blick auf den Umgang mit Fach­per­so­nal wei­ter sen­si­bi­li­sie­ren sowie zukunfts­ori­en­tier­te Ent­wick­lun­gen der fir­men­in­ter­nen Abläu­fe unter­stüt­zen“, sagt der Geschäfts­füh­rer des Stadt­mar­ke­ting­ver­eins, Micha­el Beck­mann. Durch die Koope­ra­ti­on mit Mede­bach und Hal­len­berg wer­de der posi­ti­ve Effekt – wie schon beim gemein­sa­men Pfle­ge­netz­werk – ver­stärkt. Zudem sei die­ses Pro­jekt eine idea­le Ergän­zung des Hand­wer­ker­pro­jek­tes von „Heim­vor­teil HSK“.

Die Siche­rung von Arbeits­plät­zen und Fach­kräf­ten bringt Nach­hal­tig­keit in die vom demo­gra­phi­schen Wan­del betrof­fe­ne Regi­on und schafft durch kon­stan­te, regio­na­le Ver­sor­gungs­struk­tu­ren und Dienst­leis­tun­gen ein attrak­ti­ves Lebens­um­feld für Fami­li­en und jun­ge Men­schen. „Des­halb ist unser Bestre­ben, gemein­sam mit den Betrie­ben in die­ser Regi­on eine bedarfs­ori­en­tier­te Fach­kräf­te­struk­tur zu ent­wi­ckeln und zu sichern. Es geht um nichts gerin­ge­res als die Zukunft unse­rer viel­fäl­ti­gen Unter­neh­mens-Land­schaft und um regio­na­le Wert­schöp­fung“, sagt Micha­el Beck­mann. Da Win­ter­berg Ideen­ger­ber und Initia­tor des Pro­jekts ist, wur­den bereits bei der Erar­bei­tung der Pro­jekt­ideen Unter­neh­men für eine Betei­li­gung gewon­nen. Aus dem Stadt­ge­biet Win­ter­berg sind das die Betrie­be SI Wer­be­form GbR, Lei­ße & Söh­ne GmbH & Co. KG, Auto­haus Hoff­mann, Brö­ker Objekt­ein­rich­tun­gen und die Fir­ma Men­ke. Hin­zu kom­men jetzt noch Unter­neh­men aus den Stadt­ge­bie­ten Mede­bach und Hallenberg.

„Mit die­sem Pro­jekt haben wir die gro­ße Chan­ce, auch inter­kom­mu­nal eine offe­ne Dis­kus­si­on über not­wen­di­ge, gesell­schaft­li­che Ent­wick­lungs­po­ten­tia­le zu eröff­nen und nach­hal­ti­ge Stra­te­gien dafür zu erar­bei­ten“, so Beck­mann wei­ter. Zumal das Kon­zept lang­fris­tig aus­ge­legt ist. Nach der 15-mona­ti­gen Pro­jekt­pha­se sol­len die ange­sto­ße­nen Maß­nah­men sowie wei­te­re und neue Ideen mit den betei­lig­ten Betrie­ben und wei­te­ren Inter­es­sen­ten um- und fort­ge­setzt werden.

Quel­le : Ralf Herr­mann, Text Zeit

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