Winterberg-Totallokal : Doppeljubiläum der Löschgruppe Hildfeld
winterberg-totallokal : Wenn es brennt kommt die Feuerwehr, ist doch ganz klar. Aber ist das wirklich so selbstverständlich ? Der diesjährige Winterberger Stadtfeuerwehrtag am Samstag, den 28.04. machte deutlich, welch großartige Leistung die Männer und Frauen der freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich, unter Gefährdung ihres Lebens, tagein tagaus für uns vollbringen. Die Löschgruppe Hildfeld, gegründet 1928, richtete anlässlich ihres 90jährigen Bestehens und dem 25. Geburtstags ihrer Jugendfeuerwehr die Feierlichkeiten in ihrem Ort aus.
Um 11 Uhr starteten die Spiele für die Jugendfeuerwehr mit anschließender Siegerehrung an der der Sauerlandhalle, danach ging es im großen feierlichen Festzug zur Kranzniederlegung ans Ehrenmal. Die in Hildfeld beheimatete Stadtfeuerwehrkapelle, unterstützt durch DJ Volker Schneider, begleitete den Jubiläumstag musikalisch. Bei der bewegten Ansprache des Feuerwehrseelsorgers (Diakon und Hauptbrandmeister) Hans-Joachim Bexkens und den Gedenken an die im Einsatz umgekommenen Kameraden, wurde allen Anwesenden deutlich, welchen Risiken sich die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr aussetzen, um unser Leben, Hab und Gut zu schützen.
Zurück in der gut gefüllten Sauerlandhalle ging Stadtbrandinspektor und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wolfgang Padberg, nach seinem Grußwort auf die Bemühungen der Einheitsführer ein, neue Kräfte für die Feuerwehr zu werben. Denn in einigen Orten ist die Personaldecke bereits sehr dünn. „Man hat den Eindruck, die Angesprochenen fragten sich, was das denn mit ihnen zu tun hätte.“ So Padberg. Die Feuerwehr ist die einzige Pflichtaufgabe einer Kommune, die ehrenamtlich ausgeführt wird. So müsse jedem Bewohner klar sein, dass das Sicherheitsniveau im Ort sinkt, wenn die Einheit durch zu wenig Personal nicht mehr einsatzfähig wäre. Denn wenn die benötigte Feuerwehr aus anderen Ortsteilen anrücken muss, heißt das auch, länger auf ihr Eintreffen warten zu müssen.
So betont auch Bürgermeister Werner Eickler, dass die Bereitschaft unserer freiwilligen Feuerwehr rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, keineswegs selbstverständlich ist. Sie besuchen Fortbildungen, Lehrgänge und Übungsabende , um die Aufgabe des Brandschutzes und Erste-Hilfe-Leistungen qualifiziert zu erfüllen. „Eure Arbeit ist zwar ehrenamtlich, aber die Leistung absolut professionell!“. Auch stellv. Landrat Dr. Michael Schult spricht von einem der bedeutungsvollsten Ehrenämtern unserer Region, und der stellv. Kreisbrandmeister Uwe Schwarz appelliert : „Wir erwarten so viel Hilfe von anderen, sind aber nicht bereit uns selber ein wenig zu engagieren.“ Gefahren, Brände und andere technische Hilfseinsätze seien nicht vom Tablet oder Smartphone aus zu erledigen. Daher wird Jeder der bereit ist, sich ehrenamtlich ein wenig zu engagieren, bei der Feuerwehr gebraucht und ist willkommen. Denn : „Es ist ein Gutes Gefühl zu wissen, es ist Jemand da, wenn ich selber in Not bin.“ Nach den Ehrungen hob Ortsvorsteherin Elisabeth Sauerwald noch einmal den Wert der erfolgreichen Jugendarbeit, nicht nur der Hildfelder Feuerwehr, hervor : „In einer Zeit, in der zunehmend Egoismus und Selbstbezogenheit beklagt werden, ist es ungeheuer wichtig Jugendlichen deutlich zu machen, dass wir alle Teil eines Ganzen sind und das es auf jeden Einzelnen ankommt.“
Folgende Feuerwehr-Ehrenzeichen wurden mit der Übergabe der Urkunden und dem Anstecken der Ehrennadeln durch Bürgermeister Werner Eickler, Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck, Wehrleiter Wolfgang Padberg und Fachbereichsleiter Joachim Sögtrop, feierlich verliehen :
Silber für 25 Jahre Pflichterfüllung im Dienste der Feuerwehr des Landes NRW
Mario Steinhausen (Züschen)
Jörg Oerter (Winterberg)
Manuel Schütz (Winterberg)
Karsten Hesse (Silbach)
Oliver Sauerwald (Silbach)
Patrick Simon (Siedlinghausen)
Andreas Tuss (Niedersfeld)
Manuel Schmidt (Niedersfeld)
Stefan Rüther (Niedersfeld)
Stephanie Hoffmann (Niedersfeld)
Mike Padberg (Hildfeld)
Hans-Jürgen Sauerwald (Hildfeld)
Michael Sauerwald (Hildfeld)
Rüdiger Schulte (Hildfeld)
Marcel Karpf (Grönebach)
Martin Wüllner (Altenfeld)
Michael Volmer (Altenfeld)
Für 35 Jahre Pflichterfüllung des Landes NRW
Detlev Sommer (Winterberg)
Udo Ritter (Siedlinghausen)
Uwe Ritter (Siedlinghausen)
Dirk Harbecke (Niedersfeld)
Marc Honekamp (Elkeringhausen)
Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren in NRW für 10, 40, 50 und 60-jährige Mitgliedschaft :
Julian Vogt (Züschen, 10J.)
Felix Theelke (Züschen, 10J.)
Kevin Dietz (Winterberg, 10J.)
Björn Borgmann (Niedersfeld, 10J.)
Lukas Kowalczek (Niedersfeld, 10J.)
Martin Wendler (Neuastenberg, 10J.)
Julian Bartz (Elkeringhausen, 10J.)
Benedikt Gawliczek (Elkeringhausen, 10J.)
Marius Rittinghaus (Elkeringhausen, 10J.)
Manfred Daum (Altenfeld, 10J.)
Günter Braun (Winterberg, 40J.)
Matthias Beermann (Siedlinghausen, 40J.)
Meinolf Leber (Altastenberg, 40J.)
Dirk Pfennig (Altastenberg, 40J.)
Heribert Vogt (Silbach, 50J.)
Jürgen Busch (Siedlinghausen, 50J.)
Walter Padberg (Hildfeld, 50J.)
Ludger Becker (Siedlinghausen, 60J.)
Josef Grosche (Niedersfeld, 60J.)
Walter Hetzler (Langewiese, 60J.)
Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielt Stadtbrandinspektor Michael Wiedenbeck durch den deutschen Feuerwehrverband als besondere Würdigung hervorragender Leistung auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens. Wiedenbeck kümmert sich seit 2010 in der Winterberger Wehrleitung vornehmlich um die Ausbildung, arbeitet auf Kreisebene im Prüfungsausschuss für den Truppführerlehrgang und engagiert sich seit 2006 für den Katastrophenschutz im operativ-taktischen Stab. Seit diesem Jahr ist er obendrein bestellter Einsatzleiter des Hochsauerlandkreises.
Nicht zu vergessen bei all den Ehrungen die Familien, die hinter den ehrenamtlich engagierten Männern und Frauen stehen, sie zeitlich oft entbehren müssen und unterstützen.
Nach den Ehrungen schließt Löschgruppenführer Jens Vogelsang den formellen Teil der gelungenen Jubiläumsfeier und nutzt die Ehre des letzten Wortes auch, um noch einmal allen direkt und indirekt Beteiligten unserer freiwilligen Feuerwehr Danke zu sagen. Dem kann man sich nur anschließen !
Quelle : Andrea Gnann