Deutsche Snowboarder haben das Podest im Visier

Winterberg-Totallokal : Weltcup-Finale im Parallelslalom steigt am Wochenende in Winterberg Winterberg.

win­ter­berg-total­lo­kal : Moti­va­tions-Pro­ble­me nach den Olym­pi­schen Win­ter­spie­len in Süd­ko­rea ? Gibt es nicht ! Im Gegen­teil, sie wol­len auf das Podest am kom­men­den Wochen­en­de am Pop­pen­berg in Win­ter­berg und die letz­ten Welt­cup-Punk­te auf der Haben-Sei­te ver­bu­chen. Die deut­schen Snow­boar­de­rin­nen Seli­na Jörg und Ramo­na Hof­meis­ter, die vor weni­gen Wochen mit der Sil­ber- und Bron­ze­me­dail­le aus Süd­ko­rea gen Hei­mat geflo­gen sind, und Ste­fan Bau­meis­ter, der den Welt­cup im ver­gan­ge­nen Jahr gewin­nen konn­te, wer­den in Win­ter­berg am Sams­tag und Sonn­tag beim Fina­le des Snow­board-Welt­cups im Par­al­lel­sla­lom noch ein­mal Voll­gas geben. Dar­an lie­ßen sie am Don­ners­tag bei der Pres­se­kon­fe­renz kei­nen Zwei­fel aufkommen.

Die Medail­len und ihre Gewin­ne­rin­nen strahl­ten mit der Son­ne um die Wet­te am Don­ners­tag im Pres­se­ge­spräch vor der herr­li­chen Kulis­se des Pop­pen­berg­hangs, der nun schon zum vier­ten Mal in Fol­ge Aus­tra­gungs­ort des Welt­cups ist. „Nein, ein Moti­va­ti­ons­loch gibt es nicht nach Olym­pia. Das Podest ist auf jeden Fall das Ziel, zumal es ja noch um den Gesamt­welt­cup geht“, sag­ten Seli­na Jörg und Ramo­na Hof­meis­ter uni­so­no. Zudem sei der tol­le Heim­welt­cup in Win­ter­berg zum Sai­son-Fina­le ohne­hin immer noch eine zusätz­li­che Moti­va­ti­on, noch ein­mal Höchst­leis­tun­gen abzurufen.

Viel Lob für das Win­ter­ber­ger Hel­fer-Team und die Organisation

Die­sen Aus­sa­gen konn­te sich Ste­fan Bau­meis­ter nur anschlie­ßen. Ein wenig über­ra­schend hat­te der deut­sche Snow­boar­der im ver­gan­ge­nen Jahr die Kon­kur­renz hin­ter sich gelas­sen, nun möch­te er die­sen Sieg wie­der­ho­len. „Es wird sicher nicht ein­fach, aber ich wer­de es ver­su­chen“, so Bau­meis­ter, des­sen bis­he­ri­ge Sai­son nach eige­nen Anga­ben geprägt war von Leis­tungs­schwan­kun­gen. Nun soll es aber wie­der das Podest sein zum Ende der Sai­son. Den Sprung unter die ers­ten Drei traut der Dis­zi­plin-Trai­ner des Snow­board­ver­ban­des Deutsch­land (SVD), Paul Marks, sei­nen Schütz­lin­gen auf jeden Fall zu. Auch er erwar­tet, dass sei­ne Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten vor­ne mitmischen.

Dass die Sport­ler opti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen nicht nur auf der Pis­te haben, son­dern auch drum­her­um, dafür dank­te der Sport­di­rek­tor des SVD, Ste­fan Knirsch, und zoll­te dem gesam­ten Orga­ni­sa­ti­ons-Team sowie den über 200 ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern auf und neben der Pis­te ein gro­ßes Lob. In Win­ter­berg sei­en die Bedin­gun­gen immer her­vor­ra­gend und der Heim-Welt­cup zum Sai­son-Abschluss immer ein Höhe­punkt. „Wenn alle Betei­lig­ten es wei­ter­hin möch­ten, dann wer­den wir auch künf­tig in Win­ter­berg einen Welt­cup ver­an­stal­ten“, so Knirsch, der in den ers­ten Jah­ren noch erklä­ren muss­te, wo Win­ter­berg liegt. Jetzt sei der Welt­cup-Stand­ort im Mit­tel­ge­bir­ge mitt­ler­wei­le aber auch weit über regio­na­le Gren­zen hin­aus bes­tens bekannt. Ste­fan Knirsch und der SVD beka­men wie Win­ter­berg aber auch selbst ein dickes Lob von Peter Kro­goll, dem Renn­di­rek­tor des Welt­ski­ver­ban­des FIS : „Lob an Snow­board Ger­ma­ny für die drei Welt­cups im Jahr und an die Sport­ler für die tol­le bis­he­ri­ge Sai­son. Alle sind abso­lut fit und hun­dert­pro­zen­tig vor­be­rei­tet, es wird ein span­nen­des Duell mit Ester Lede­cká. Wir kom­men immer ger­ne nach Win­ter­berg. Es ist alles toll und kom­pakt, ein Lift direkt an der Pis­te und ein gro­ßer Rück­halt aus dem gesam­ten Gebiet.“

Rolf Dick­el : „Sau­er­län­der sind Füch­se, immer etwas bes­ser als andere.“

Für den Win­ter­ber­ger Snow­board-Pio­nier Rolf Dick­el, der erneut Chef im Ziel­be­reich des Welt­cups sein wird, ist die Ver­an­stal­tung so etwas wie eine Fami­li­en-Zusam­men­füh­rung, bei der sich alte Freun­de wie­der­se­hen und die Zeit genie­ßen. Als ehe­ma­li­ger, erfolg­rei­cher Snow­boar­der und Trai­ner hofft auch Rolf Dick­el, der in sei­ner Schrei­ner-Werk­statt erneut die ganz indi­vi­du­el­len Tro­phä­en für die Erst­plat­zier­ten kre­iert hat, dass die deut­schen Asse am Wochen­en­de wie­der auf dem Podest ste­hen. Selbst­be­wusst ver­riet Dick­el auch das Geheim­nis für den Erfolg des Welt­cups in Win­ter­berg : „Sau­er­län­der sind Füch­se, immer etwas bes­ser als andere.“

Ein Snow­board-Welt­cup in der Win­ter­sport-Metro­po­le Win­ter­berg und damit in einem attrak­ti­ven Mit­tel­ge­bir­ge sorgt natür­lich auch für einen enor­men Image-Gewinn. Dies mach­ten Win­ter­bergs Bür­ger-meis­ter Wer­ner Eick­ler sowie der Tou­ris­mus-Direk­tor und Vize-Prä­si­dent des West­deut­schen Ski­ver­ban­des, Micha­el Beck­mann, zum Abschluss deut­lich. „Mein Dank gilt natür­lich erst­mal Rolf Dick­el als Vater der Ver­an­stal­tung sowie den vie­len Hel­fern, die das Zusam­men­spiel und den Erfolg garan­tie­ren“, so Wer­ner Eick­ler, der sei­ne eige­nen Snow­board-Erfah­run­gen als opti­mie­rungs­be­dürf­tig ein­stuf­te. Die Bedeu­tung des Welt­cups für Win­ter­berg sei unwahr­schein­lich hoch, „ins­be­son­de­re durch Fern­seh­bil­der, die zei­gen, im Sau­er­land und Win­ter­berg kann man bis März bes­tens Ski fahren“.

Beck­mann : Nach­wuchs für den Win­ter­sport begeis­tern und sozia­le Ren­di­te einfahren

Auch Micha­el Beck­mann freut sich natür­lich dar­über, dass Win­ter­berg sowie die Regi­on in den Fokus der Öffent­lich­keit rückt und wun­der­ba­re Bil­der trans­por­tiert wer­den. In sei­ner Funk­ti­on als Vize-Prä­si­dent des West­deut­schen Ski­ver­ban­des blickt er aber auch auf den Nach­wuchs im Win­ter­sport : „Die Welt sieht, dass in Win­ter­berg Mit­te März ein alpi­ner Welt­cup mög­lich ist und es ist natür­lich schön von Ver­tre­tern aus dem tiefs­ten Bay­ern zu hören, dass es funk­tio­niert. Dies ist ein gro­ßes Kom­pli­ment.“ Beck­mann dank­te auch Ste­fan Knirsch für das Ver­trau­en in Win­ter­berg und beton­te in Rich­tung der Medail­len­ge­win­ne­rin­nen : „Die Hel­fer in Win­ter­berg haben gro­ßen Anteil an den Medail­len, sie sor­gen dafür, dass der Welt­cup bei jedem Wet­ter funk­tio­niert. Die­se Medail­len sind ein Dan­ke­schön aus Sicht der Hel­fer.“ Ziel einer sol­chen Ver­an­stal­tung sei aber auch, den Nach­wuchs für den Win­ter­sport zu begeis­tern, eine sozia­le Ren­di­te zu erzie­len und die Men­schen wie­der in die Natur zu bekom­men. „Jugend­li­che machen in der Zeit kei­nen ande­ren Blöd­sinn. Die­se Sai­son hat­ten wir rund 800.000 Gäs­te in der Win­ter­sport­are­na, dies schafft kei­ne ande­re Sport­art“, so Beckmann.

Nun freu­en sich Sport­ler, Trai­ner und Funk­tio­nä­re auf einen erfolg­rei­chen letz­ten Welt­cup am kom­men­den Wochen­en­de am Pop­pen­berg­hang. Das Wet­ter spielt mit, es soll kalt und tro­cken blei­ben. Der Hang wird auch mit­spie­len, Lift­be­trei­ber und Pis­ten-Chef Flo­ri­an Leber hat wie immer alles im Griff. Auch dann, wenn zusätz­lich Schnee fal­len soll­te, wird er eine Lösung parat haben. Es sind also alle Betei­lig­ten hoch­mo­ti­viert, bes­te Vor­aus­set­zun­gen für ein erfolg­rei­ches Weltcup-Finale.

Kon­ti­nu­ier­li­cher Shut­tle-Ser­vice ab Gewer­be­ge­biet Rem­mes­wie­se und Bahnhof

Auch abseits der Pis­te lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen auf Hoch­tou­ren. Da am Ver­an­stal­tungs­ort selbst kei­ne Park­plät­ze bereit­ste­hen, pen­deln Shut­tle-Bus­se für die Zuschau­er und Fans zwi­schen Gewer-bege­biet Rem­mes­wie­se, Bahn­hof und Welt­cup-Gelän­de. Am Sams­tag fah­ren die Bus­se zwi­schen 7.15 und 13.45 Uhr, am Sonn­tag zwi­schen 8.00 und 12.15 Uhr. Kos­ten­lo­se Park­mög­lich­kei­ten gibt es in der Rem­mes­wie­se und am Bahnhof. 

Quel­le : Ralf Her­mann, Die Redaktionsbude

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