Hochmoderne Technik, 70 km lange Leitung und viel Handarbeit

Winterberg-Totallokal : Die Vorbereitungen für die Eineisung der VELTINS-EisArena haben begonnen !

win­ter­berg-total­lo­kal : (ske) Es ist jedes Jahr eine hoch­in­ter­es­san­te und span­nen­de Her­aus­for­de­rung für Ste­fan Knip­schild und sein Team. In Win­ter­berg haben die Vor­be­rei­tun­gen für die Ver­ei­sung der VELTINS-Eis­Are­na begon­nen. Die „Win­ter­ber­ger Eis­zeit“ ist in Sicht. „Am 2. Okto­ber, dem ers­ten Betriebs­tag, muss die Bahn ste­hen“, sagt der Bahn­meis­ter. „Dann star­tet der Lehr­gang für die bes­ten bun­des­deut­schen Bob- und Ske­le­ton-Sport­ler. Natür­lich wol­len wir ihnen die bes­ten Bedin­gun­gen bie­ten.“ Dazu sind neben einer Men­ge hoch­mo­der­ner Tech­nik und einem 70 km lan­gen Ammo­ni­ak-Lei­tungs­sys­tem auch und beson­ders hand­werk­li­che Fähig­kei­ten in der Eis­auf­be­rei­tung nötig. Natür­lich spielt auch das Wet­ter eine wich­ti­ge Rolle.

Der­zeit wer­den die Käl­te­an­la­ge und die Gas­warn­an­la­ge im Maschi­nen­raum der VELTINS-Eis­Are­na gewar­tet und für die Inbe­trieb­nah­me vor­be­rei­tet. „Neben der War­tung wer­den bei­de Anla­gen auch pro­be­wei­se ange­schmis­sen, um sie betriebs­be­reit zu hal­ten“, betont Knip­schild. Am kom­men­den Wochen­en­de (24./25. Sep­tem­ber) geht es dann rich­tig los. Die Käl­te­ma­schi­nen wer­den ein­ge­schal­tet, und die Bahn wird schritt­wei­se her­un­ter­ge­kühlt. Grund­la­ge ist das Ammo­ni­ak-Lei­tungs­sys­tem. Durch die kilo­me­ter­lan­gen Roh­re wird die Kühl­flüs­sig­keit gepresst, die auf­grund eines che­misch-phy­si­ka­li­schen Pro­zes­ses ver­dampft. „Das flüs­si­ge Ammo­ni­ak ver­wan­delt sich in einen gas­för­mi­gen Zustand, dadurch ent­steht die not­we­ni­ge Käl­te zur Küh­lung der Bahn.“ Da die Eis-Are­na vom Start bis zum Ziel einen Höhen­un­ter­schied von 110 Metern auf­weist, ist das Lei­tungs­sys­tem in 43 Seg­men­te auf­ge­teilt. „Wir kön­nen jedes Seg­ment ein­zeln ansteu­ern und so even­tu­el­le Unter­schie­de ausgleichen.“

Die Bahn wird in die­ser Zeit auf minus neun bis zwölf Grad her­un­ter­ge­kühlt. Die Fol­ge ist die Bil­dung von Rau­reif. „Wir gehen davon aus, dass der Reif ab dem kom­men­den Mon­tag, also dem 25. Sep­tem­ber, sicht­bar ist“, meint Knip­schild. Dann beginnt die ganz „hei­ße“ Pha­se der Ein­ei­sung. Mit Schläu­chen und fei­nen Düsen wird fei­ner Was­ser­ne­bel auf­ge­tra­gen, das drei Tage lang, rund um die Uhr. Alle 50 Meter ist ein Was­ser­an­schluss instal­liert. Aus dem Reif bil­det sich nach und nach eine Eis­schicht. Und hier spielt das Wet­ter eine wich­ti­ge Rol­le. Je käl­ter die Wit­te­rung und das Eis sind, umso mehr Reif bil­det sich. Ande­rer­seits lässt war­me Wit­te­rung das „Eis davon­lau­fen“, wie Knip­schild es bezeich­net. „Da die Bahn aber weit­ge­hend über­dacht ist, haben wir prak­tisch einen geschlos­se­nen Wet­ter­schutz, um die not­wen­di­ge Käl­te in der Bahn zu hal­ten. Das Schlimms­te ist aber war­mer Wind, der ist töd­lich fürs Eis.“

Ist die Eis­schicht auf­ge­tra­gen, beginnt die Hand­ar­beit, die viel Kraft, Geduld und Fin­ger­spit­zen­ge­fühl erfor­dert. Das Eis wird von Knip­schild und sei­ner Crew per Hand mit einem Hobel geglät­tet und pro­fi­liert – Stück für Stück, Zen­ti­me­ter für Zen­ti­me­ter, Fein­schliff eben. Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung sind dabei die Kurvenprofile.

Läuft alles nach Plan, sol­len am 30. September/​1. Okto­ber die ers­ten Test­fah­ren auf dem drei bis vier Zen­ti­me­ter star­ken Eis statt­fin­den, ehe es am 2. Okto­ber für die bei­den Chef­trai­ner René Spies (Bob) und Jens Mül­ler (Ske­le­ton) und ihren Teams heißt : „Die Bahn ist frei. Die Olym­pia-Sai­son kann end­gül­tig in der her­vor­ra­gend prä­pa­rier­ten VETINS-Eis­Are­na beginnen.“

Bild­zei­le : Auch im Maschi­nen­raum hat Ste­fan Knip­schild die Bahn fest im Visier. 

Quel­le : i.A. Inga Ort­mann, VELTINS-EisArena

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