Hackerangriff auf Deutschen Bundestag ! Die größten Gefahren der kommenden Jahre …

Mehrere Bundestagsabgeordnete sind offenbar Opfer eines Cyberangriffs geworden. Unbekannte haben versucht, in das Netz des Bundestages einzudringen. Diesmal konnte der Angriff abgewehrt werden, aber wie sieht es das nächste Mal aus ?

Ralf Schmitz, Hacker und IT-Sicher­heits­exper­te, sieht die nächs­ten Jah­re wei­te­re Angrif­fe auf die IT zukom­men. In sei­nem Blog pos­tet er regel­mä­ßig die gefähr­lichs­ten oder spek­ta­ku­lärs­ten Hacker-Angrif­fe des ver­gan­ge­nen Jahres :

So erin­nert er sich unter ande­rem an John T. Dra­per, einen der bekann­tes­ten Hacker und Phrea­k­er, bes­ser bekannt unter dem Pseud­onym Cap­tain Crunch. Die­ser fand her­aus, dass er durch Abkle­ben eini­ger Pfei­fen­lö­cher einen Ton mit einer Fre­quenz von genau 2.600 Hertz errei­chen konn­te. Pfiff er die­sen Ton in den Tele­fon­hö­rer, war er in der Lage, Tele­fo­na­te zu mani­pu­lie­ren. San­ford Wal­lace, ali­as Spam­ford, hat sich wie­der­um einen Namen als Mas­sen­ver­sen­der von Spam-Mails gemacht. Er hat­te anschei­nend schon immer etwas übrig für die Beläs­ti­gung von Per­so­nen durch unge­woll­te Mitteilungen.

IT-Exper­te Ralf Schmitz sieht die neu­en Gefah­ren zum einen im Mobil­funk, der wei­ter wächst, und zum ande­ren in Angrif­fen, die vom Aus­land aus gestar­tet werden.

Es ist heu­te kein Pro­blem mehr, Tele­fon­ge­sprä­che zu hacken und auf­zu­zeich­nen. Auch Zugrif­fe auf mobi­le Gerä­te, wie Smart­phones oder Tablets, zeigt der Hacker live in sei­nen Vorträgen.

Der Angriff Anfang des Jah­res auf die Tele­kom-Rou­ter in Deutsch­land war eben­falls geplant und hat gro­ßen Scha­den in der IT-Wirt­schaft verursacht.

Die Bot­net­ze wer­den in den nächs­ten Jah­ren mehr werden.

Bot­net­ze sind eine Grup­pe von auto­ma­ti­sier­ten Com­pu­ter­pro­gram­men. Das Bot­netz Mirai ist bereits in der Ver­gan­gen­heit mit sol­chen geziel­ten Atta­cken auf­ge­fal­len. Dis­tri­bu­ted Deni­al of Ser­vice (DDoS) wer­den sol­che absicht­li­chen Über­las­tun­gen von Net­zen durch ande­re Sys­te­me genannt. Sie die­nen bei­spiels­wei­se dazu, Betrei­ber von Web­sites zu schä­di­gen oder zu erpres­sen. Mirai macht sich zunut­ze, dass immer mehr All­tags­ge­gen­stän­de wie Kühl­schrän­ke, Fern­se­her, Toas­ter, Baby­fo­nes, Autos oder Kame­ras mit dem Netz ver­bun­den sind. In Ame­ri­ka wur­den kurz vor der US-Wahl mas­sen­haft inter­net­fä­hi­ge Haus­halts­ge­rä­te benutzt, um deren Rechen­leis­tung zu kapern und über den Inter­net­dienst­leis­ter Dyn zahl­rei­che popu­lä­re Web­diens­te wie Twit­ter, Spo­ti­fy und Ama­zon zum Erlie­gen zu bringen.

Sicher­heits­exper­te Ralf Schmitz ver­mu­tet, dass die Tele­kom-Rou­ter damals offen­bar für eine DDoS-Atta­cke genutzt wer­den soll­ten. In Ame­ri­ka hat der Sicher­heits­for­scher Bri­an Krebs bereits selbst erle­ben müs­sen, welch enor­me DDoS-Angrif­fe, von denen auch schon Groß­kon­zer­ne betrof­fen waren, mög­lich sind.

Ralf Schmitz gibt regel­mä­ßig Tipps im Sicher-Stark-News­let­ter, wie man sich kon­kret schüt­zen kann.

Hier eini­ge prak­ti­sche Auszüge :

Tipp 1 : Pass­wort ändern

Ändern Sie regel­mä­ßig Ihre Pass­wör­ter. Nach einem Rou­ter-Kauf soll­ten Sie auch dort das Pass­wort ändern und nicht das vor­ein­ge­stell­te Pass­wort des Her­stel­lers wei­ter­nut­zen. Das Pass­wort soll­te min­des­tens 16 Zei­chen umfas­sen und aus Groß-/Klein­buch­sta­ben und Son­der­zei­chen bestehen. Auf der Sei­te https://​www​.pass​wort​-gene​ra​tor​.com/ kann man kos­ten­los siche­re Pass­wör­ter gene­rie­ren. Durch die Län­ge und häu­fi­ge Ände­rung eines Pass­wor­tes, machen Sie einem Hackers das Leben schwer.

Tipp 2 : Kein offe­nes Rou­ter-Netz ver­wen­den für sen­si­ble Daten

Auch wenn die Stö­rer­haf­tung nicht mehr beim Anschluss­be­trei­ber liegt, ist wei­ter­hin Vor­sicht gebo­ten, wenn Sie unver­schlüs­sel­te Net­ze (Wi-Fi) nut­zen. Gera­de in Inter­net­ca­fés oder auf Markt­plät­zen, wo offe­nes Wi-Fi ange­bo­ten wird, lau­ern gro­ße Gefahren.

Wenn Sie sich in Reich­wei­te eines unge­si­cher­ten Netz­wer­kes befin­den, sind Sie in der Lage, sich etwa per Han­dy, Note­book oder Tablet damit zu ver­bin­den. Der Inter­net­zu­gang birgt die Gefahr, ille­gal Datei­en her­un­ter­zu­la­den oder zu ver­brei­ten. Das geschieht dann alles im Namen des unvor­sich­ti­gen Rou­ter-Besit­zers, der als „Absen­der“ auf Grund der IP-Adres­se zuor­den­bar ist. Im Prin­zip ist das so, als wür­de jemand ohne Zustim­mung des Anschluss­neh­mers über des­sen Lei­tung tele­fo­nie­ren. Damit aber nicht genug : Besteht im Netz­werk eine Ord­ner­frei­ga­be, sind mög­li­cher­wei­se pri­va­te Fotos oder Zugrif­fe auf per­sön­li­che Daten öffent­lich ver­füg­bar. Stel­len Sie des­halb Ihr Smart­phone nur auf die benö­ti­gen Funk­tio­nen ein und täti­gen Sie kei­ne Bank­ge­schäf­te über offe­ne Wi-Fi-Ver­bin­dun­gen.

Eine Sicher­heits­lü­cke kommt sel­ten allein

In unge­si­cher­ten oder „offe­nen“ WLANs sind die Ein­stel­lun­gen des Rou­ters häu­fig im Aus­lie­fe­rungs­zu­stand belas­sen. Damit rei­chen die bekann­ten Stan­dard­pass­wör­ter aus, um den Rou­ter neu zu kon­fi­gu­rie­ren und damit den nach­läs­si­gen Besit­zer aus­zu­sper­ren oder aus­zu­spio­nie­ren. Ver­ge­ben Sie des­halb immer sofort ein indi­vi­du­el­les Pass­wort bzw. rich­ten Sie Gast­zu­gän­ge ein.

Wäh­len Sie im Rou­ter die Art der Ver­schlüs­se­lung (WPA2) und geben Sie ein siche­res und lan­ges WLAN-Pass­wort ein.

Tipp 3 : Machen Sie einen Netzwerk-Check

Nach­dem Sie Ihren Rou­ter rich­tig kon­fi­gu­riert haben, über­prü­fen Sie die Sicher­heit oder rufen Sie die Hot­line von Sicher-Stark an, die Ihnen dabei hilft. Fach­ex­per­ten kön­nen Ihnen das Ergeb­nis anschlie­ßend zuschicken.

Tipp 4 : Über­prü­fen Sie Ihre per­sön­li­che Sicherheit

Falls das Netz­werk z.B. den Namen „Mül­ler“ trägt und Sie wis­sen, dass ein Nach­bar oder des­sen Kind die­sen Nach­na­men trägt, soll­ten Sie dar­auf auf­merk­sam machen, dass es bes­ser ist, anony­me Netz­werk­na­men, wie z. B. „Wolke24“ oder „Ente79“, im Rou­ter zu ver­ge­ben, die kei­ne Rück­schlüs­se auf die Fami­lie zulassen.

Tipp 5 : Schlech­te Ver­bin­dung in Räumen

Soll­te Ihr Rou­ter eine schlech­te Ver­bin­dungs­qua­li­tät haben oder wer­den Ihre mobi­len Gerä­ten des Öfte­ren aus dem Netz gewor­fen, lohnt sich in der Regel ein Kanal­wech­sel oder ein Ver­stär­ker (Switch). Sie soll­ten immer einen Kanal wäh­len, der 3 Kanä­le, nach oben oder unten, von dem des Nach­barn ent­fernt ist, um Fre­quenz­stö­run­gen zu ver­mei­den. Soll­te dies nicht aus­rei­chen, hel­fen ein­fa­che Ver­stär­ker, die über das Strom­netz ange­schlos­sen wer­den können.

Tipp 6 : Bücher und DVDs helfen 

Lern-DVDs und Com­pu­ter-Bücher hel­fen, das Inter­net und den PC bes­ser zu ver­ste­hen. Die eige­ne Sicher­heit wird dadurch erhöht. Klä­ren Sie Kin­der früh­zei­tig auf oder las­sen Sie sie an Kin­der­web­i­na­ren teil­neh­men. Für Fami­li­en mit Kin­dern hat die sozia­le Sicher-Stark-Initia­ti­ve ein 3‑teiliges DVD-Set ent­wi­ckelt, das unter http://​www​.sicher​-stark​-team​.de/​s​h​o​p​-​d​v​d​.​cfm erhält­lich ist.

Tipp 7 : Die­se 77 kos­ten­lo­sen Sicher­heits­pro­gram­me helfen 

Laden Sie sich kos­ten­lo­se Sicher­heits­pro­gram­me her­un­ter, um Ihre Fami­li­en-IT zu schüt­zen. Mit die­sen Pro­gram­men erhö­hen Sie den Schutz vor Schad­soft­ware auf Tablets, Smart­phones, iPads und PCs enorm.

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Sicher­heits­exper­te Ralf Schmitz sieht jedoch wei­te­re Schwach­stel­len. Schad­soft­ware kann von einem Sys­tem ins ande­re über­sprin­gen, nicht nur in Fir­men oder Kon­zer­nen, son­dern auch zu Hau­se in der Familien-IT.

Mit einer spe­zi­el­len Hacker-Soft­ware kön­nen sich zum Bei­spiel Erpres­ser jede Anla­ge auf der gan­zen Welt anzei­gen las­sen und dann gezielt atta­ckie­ren. Wie sich das in Zah­len nie­der­schlägt, stellt das Ber­li­ner Kom­pe­tenz­zen­trum Kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren fest : Lag der Anteil von Hacker­an­grif­fen 2015 bei 11,6 Pro­zent aller ver­däch­ti­gen Ereig­nis­se, waren es 2016 bis­her 20,6 Prozent.

Schüt­zen Sie sich, bevor es zu spät ist. Wei­te­re Tipps unter www​.sicher​-stark​.com

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