Winterberg-Totallokal : René Spies plant mit Annika Drazek erst in der zweiten Weltcup-Hälfte
winterberg-totallokal : Winterberg. Die Freude auf die neue Saison ist groß, die Ziele sind gesteckt.
„Wir wollen bei der Weltmeisterschaft in Sotschi im Februar 2017 um eine Medaille kämpfen“, sagt René Spies. Der seit April amtierende neue Chef-Bundestrainer aus Winterberg weiß, dass „jeden Tag neue Aufgaben und Anfragen auf ihn zukommen“ und er wichtige personelle und materialtechnische Weichen stellen muss. Nach den Rücktritten von Maximilian Arndt und Anja Schneiderheinze müssen die Teams neu aufgestellt werden. Die Entscheidung bei den Herren ist bereits gefallen : Die Teams Francesco Friedrich, Johannes Lochner und Nico Walther sind für die insgesamt acht Weltcup-Rennen gesetzt. Das heißt für Jannis Bäcker (BSC Winterberg): Er gehört zur Mannschaft Friedrich und will nach seinem großen Verletzungspech, das ihn 2015 die Teilnahme an der Heim-WM kostete, voll angreifen.
Bei den Frauen, die am Wochenende in der VELTINS-EisArena eine Selektion fahren, werden die Karten neu gemischt. Die große Frage : Mit welcher Pilotin geht Weltmeisterin Annika Drazek (Winterberg) nach dem Rücktritt von Schneiderheinze an den Start ? Davon hängt auch die Besetzung der anderen Weltcup-Schlitten ab. Das Frauen-Team soll bis zum Europacup am Königssee (ab 10. November) stehen. „Wahrscheinlich fährt Annika erst in der zweiten Hälfte im Weltcup“, erklärt Spies. Drazek hatte sich im März einer Fuß-OP unterzogen. „Ich musste mich langsam ran tasten. Inzwischen bin ich aber wieder voll im Training.“ Mit welcher Pilotin sie in der neuen Saison fährt, ist „völlig offen“. „Ich habe noch kein Team.“ Natürlich will die wohl weltbeste Anschieberin bei der WM in Sotschi starten.
Erline Nolte (Winterberg), die nach der letzten Saison ins Team Mariama Jamanka gewechselt ist, will sich in den Selektionen für den Weltcup qualifizieren : „Mein Ziel ist die WM und eine Platzierung unter den besten acht Teams. Die Vorbereitung gestaltete sich etwas schwierig, weil ich mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte und nach dem Cheftrainer-Posten von René Spies das gemeinsame Training eher selten möglich war“.
Für den Bundestrainer geht es derzeit auch um wichtige Material-Tests. „Das Material ist immer eine Kernfrage. Wir müssen beide Bobs voll konkurrenzfähig machen“, hatte Spies bereits bei seinem Amtsantritt erklärt. Jetzt sieht die Situation so aus : „Wir testen im Zweier neue Bobs und im Vierer neue Komponenten. Der erste Eindruck der Zweier des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) ist positiv.“
Text und Bild : Inga Ortmann, VELTINS-EisArena