Peter Liese : Technik aus Südwestfalen kann Diesel in ganz Europa sauber machen

Winterberg-Totallokal : EU zieht Konsequenzen aus VW-Skandal  

win­ter­berg-total­lo­kal : „Die Euro­päi­sche Uni­on zieht dras­ti­sche Kon­se­quen­zen aus dem Skan­dal um Abgas­ma­ni­pu­la­tio­nen bei VW“, dies kün­dig­te der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se bei einem Pres­se­ge­spräch bei der Fir­ma HJS Fahr­zeug­tech­nik in Men­den an.

„Es ist beschä­mend für uns, dass der VW-Skan­dal in den USA und nicht in Euro­pa ent­deckt wur­de, obwohl in den USA wesent­lich weni­ger Die­sel-Fahr­zeu­ge auf den Stra­ßen unter­wegs sind als in Euro­pa (Der Anteil der ver­kauf­ten Die­sel-PKW Neu­wa­gen in 2014 war in  Euro­pa 53%, in den USA nur 3%). Die Ursa­che liegt mei­ner Ansicht nach im Sys­tem der Über­wa­chung. Die Auto­her­stel­ler kön­nen sich bis­her völ­lig selbst­stän­dig über­le­gen, bei wem sie die Fahr­zeu­ge zulas­sen und tes­ten las­sen. Es gibt kei­ner­lei Über­wa­chung auf euro­päi­scher Ebe­ne. Dies wol­len wir ändern. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on muss die Maß­nah­men der Mit­glied­staa­ten kon­trol­lie­ren und die Mit­glied­staa­ten sol­len sich auch gegen­sei­tig kon­trol­lie­ren. Dies heißt z.B. wenn in Stutt­gart Fein­staub­alarm ist, kön­nen deut­sche Behör­den auch ita­lie­ni­sche und fran­zö­si­sche Fahr­zeu­ge über­prü­fen, ob sie die Wer­te ein­hal­ten, oder durch unzu­läs­si­ge Über­schrei­tung das Pro­blem ver­grö­ßern“, so Liese.

Der Vor­schlag der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on wird für den Mitt­woch die­ser Woche erwar­tet und muss dann im Par­la­ment und Minis­ter­rat dis­ku­tiert wer­den. Die Geschäfts­be­zie­hun­gen zwi­schen den Test-Unter­neh­men und den Fahr­zeug­her­stel­lern sol­len ent­floch­ten wer­den. Es war in der Ver­gan­gen­heit kri­ti­siert wor­den, dass durch die direk­te Abhän­gig­keit der Test-Insti­tu­tio­nen von der Indus­trie Über­schrei­tun­gen der Grenz­wer­te nicht streng genug kon­trol­liert wurden.

Lie­se bekräf­ti­ge gemein­sam mit dem Inha­ber der Fir­ma HJS, Her­mann Josef Schul­te, dass es tech­nisch ohne wei­te­res mög­lich sei, den Die­sel prak­tisch frei von Fein­staub und Stick­oxid-Emis­sio­nen zu betrei­ben. Die Tech­nik dafür wur­de von HJS gemein­sam mit Daim­ler und dem bri­ti­schen Unter­neh­men John­son Matthey schon vor Jah­ren ent­wi­ckelt. „Sie muss end­lich über­all ein­ge­setzt wer­den, damit unse­re Luft sau­be­rer wird. Zur Zeit ster­ben 400 000 Men­schen in der Euro­päi­schen Uni­on vor­zei­tig, weil wir zu vie­le Schad­stof­fe in der Luft haben. Ich hal­te nichts von einer Ver­teu­fe­lung des Die­sels, gera­de in unse­rem länd­li­chen Raum brau­chen wir die­se Tech­no­lo­gie und Die­sel emit­tiert unterm Strich weni­ger kli­ma­schäd­li­che CO2 als Ben­zin-Fahr­zeu­ge. Aber wenn der Die­sel Zukunft haben soll, muss er end­lich sau­ber wer­den“, so Liese.

Euro­pa muss auch des­halb han­deln weil es den Kom­mu­nen sonst unmög­lich ist, die von der EU selbst beschlos­se­nen Luft­rein­hal­te­wer­te ein­zu­hal­ten. „Auch in Süd­west­fa­len gibt es Umwelt­zo­nen und es ist kei­nem Bür­ger und kei­nem Kom­mu­nal­po­li­ti­ker zu ver­mit­teln, dass Fahr­zeu­ge nur mit Pla­ket­te in die Innen­stadt fah­ren, aber die Autos mit Pla­ket­te am Ende genau­so vie­le Schad­stof­fe aus­pus­ten wie die ohne Pla­ket­te“, so Liese.

Her­mann J. Schul­te sagt : „Seit 25 Jah­ren hat der deut­sche und euro­päi­sche Gesetz­ge­ber schritt­wei­se die Abgas­nor­men für sau­be­re Moto­ren ver­schärft. Heu­te gel­ten in Euro­pa für alle Neu-Fahr­zeu­ge aus­nahms­los Euro 6 Wer­te. Das sind schon rela­tiv sau­be­re Motoren.

Unser Pro­blem in Deutsch­land und Euro­pa ist, dass die Vor­ga­ben des Gesetz­ge­bers fort­ge­schrie­ben wur­den, eine kon­se­quen­te Kon­trol­le seit Jah­ren im Markt jedoch nicht erfolgt. Auf­grund die­ses Man­gels ist die Ein­hal­tung der vor­ge­schrie­be­nen Schad­stoff­wer­te im Markt völ­lig außer Kon­trol­le. Die­ses Defi­zit soll­te der Gesetz­ge­ber zum Woh­le von Mensch und Umwelt sofort beheben.“

27.01.-Liese-1200

Bild :  Peter Lie­se bekräf­ti­ge gemein­sam mit dem Inha­ber der Fir­ma HJS, Her­mann Josef Schul­te und dem Mit­glied der Geschäfts­lei­tung Phil­ipp Schul­te, dass es tech­nisch ohne wei­te­res mög­lich sei, den Die­sel prak­tisch frei von Fein­staub und Stick­oxid-Emis­sio­nen zu betreiben.

 
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